vom 6.-9.11.2009

Impressum
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Pilgerberichte
An dieser Seite arbeiten wir. Hier soll ein
Blog mit den aktuellen Berichten und Bildern zur Heil- und Pilgerwanderung
entstehen.
Von meinen letzten Etappen gibt es auf dieser Seite einen ausführlichen
Bericht . Unter folgenden Links gibt es die Berichte auch im Word-Format
zum Download:
Bericht vom
15.5.08
Bericht vom
6.5.08
Etappe
vom 26.3.-1.6.2008 Bericht vom 6.5.08
Etappe vom
14.9.-27.10.2007
Frühjahrsetappe
31.3.-10.5.2007
Viel Spaß beim Lesen.
Liebe Leute, Freunde, Familie,
die letzte Mail ist vom 6.5.! Heute ist der 15.Mai.
Ich bin seit zwei Tagen in Prag.
Kurz bevor ich Theresienstadt, die Ghettostadt und Vernichtungsstadt
aus der Nazizeit erreichte, sah ich ein Schild das sagte 62 km bis Prag.
Ich war noch nie dort, in mir hallte die Bezeichung "goldene Stadt"
und mein Interesse lag auch daran, festzustellen, gibt es womoeglich einen
aetherischen goldenen Tempel ueber der Stadt? Die Chance schien sehr gut,
in nur 4 weiteren Tagen Prag zu erreichen und damit auch das Herz von
Tschechien. Alles kam innerhalb kurzer Zeit zusammen, ein Mann auch Hessen,
setzte sich zu mir an den Tisch, an dem ich eine Pizza einnehmen wollte,
und hatte die gesuchte Tschechien/Uebersichtskarte, die ich fuer die Entscheidung
jetzt dringend brauchte. Er riet mir dazu, es schien mir auch irgendwie
logisch und es fuehlte sich gut an. Innerhalb 2 Stunden hatte ich mich
entschieden.
Theresienstadt ist jetzt ueberwiegend Gedenkstaette an die Zeit der Nazis
und die 140.000 Juden, die hier durchgeschleusst oder umkamen. Aber es
leben auch Menschen dort, und man fuehlt eine Unsicherheit, wie weit darf
man an einem solchen Ort leben, lebendig sein. Die Kinder taten es nachmittags,
aber..... Ich finde, an diesen Orten des Grauens, wie sie bezeichnet werden,
muessen auch Stellen der Hoffnung geschaffen werden, Informationen nicht
nur ueber das Abscheuliche, sondern auch, wie kann ich Frieden innen und
aussen lernen, Mitgefuehl, dafuer arbeiten und beten, fuer eine bessere
Welt usw.
In einem anderen Teil der Stadt wurden die politisch Gefangenen "gehalten"
und gefoltert.
In der Naehe, an einer Stelle der Eger, die kurz danach in die Elbe/tschechisch
Labe fliesst, wurden 22.000 Aschereste von Juden in den Fluss gekippt.
Eine Treppe fuehrt hinunter zum Fluss, ein symbolisches Grab und ein Denkmal
steht da und eine schoene Trauerweide. Diesen Gedenkort finde ich toll.
Nach einem solchen Leidensweg in die Natur entlassen zu werden, finde
ich fuer meine Vorstellung noch am Angenehmsten, die Asche verteilt sich
im Fluss, hat Kontakt zum Meer, zur symbolischen Einheit.
Hier hab ich dann einen Stein hineingeworten und ein Tannenzapfen schwimmen
lassen.
Seit ich hinunter aus den Bergen kam, hat sich mein leichter Tinitus
gemeldet, den ich entwickelt habe, seit ich an der deutsch-polnischen
Grenze entlangging. Am Beginn in Tschechien war er mal wieder weg, hat
sich aber nicht unterkriegen lassen. Ich wollte das auch erst nicht so
recht wahrhaben und zugeben, ging dann einige Tage spaeter doch mal fuer
diesen Ton. Da resonierte auch ein Zahn, auf den ich die Nacht vorher
enorm gebissen hatte. Das hatte dann zur Folge, das ich eine Zahnaerztin
2 Tage vor Prag und die ambulante Zahn-Notfallklinik in Prag besucht habe.
So erhaelt man auch Einblick in das Gesundheitswesen eines Landes.
Jetzt soll ich immer brav spuelen, zwischen Zahn und Zahnfleisch, mit
so ner besonderen Spritze. Klappt ganz gut. Zudem habe ich "Painkiller"
(Schmerztoeter) Tabletten gekriegt.
Zu dem ganzen hatte ich dann auch noch einen kleinen Sonnenstich mit ein
bisschen dollen Schwitzatacken und etwas, wirklich nur etwas, Schuettelfrost.
Ich denke mal, ich hab nicht so gut auf mich aufgepasst. Immer wieder
laufe ich in diese Falle, zuviel zu machen. Das muss und will ich lernen.
Genau das richtige Mass zu finden. Ich merke es immer erst, wenn das Mass
schon uebergelaufen ist, vorher bin ich mir dessen nicht so bewusst. Meine
Antennen muessen geschaerft werden.
Auf jeden Fall erhole ich mich jetzt in Prag, schlafe viel, schau mir
die schoene Stadt an. Gestern gerate ich fast zufaellig in ein Balett
im Nationaltheater und morgen gehe ich nochmal hin "A Walk Worldwide"
(Eine Wanderung weltweit). Das passt doch zu meiner Pilgerei. Ich weiss
zwar noch nicht genau, was es ist, handelt sich wohl um ein Musical, aber
der Titel hat einfach dermassen ueberzeugt.
Den goldenen Tempel.......? Hab ich noch nicht so'n Zugang, kommt vielleicht
spaeter.
Zwischendurch habe ich mal nen englischen Newsletter verfasst, worauf
eine nette Antworten kamen. Vor allem die Leute, die gerade mit Thich
Nhat Hanh in Vietnam sind haben beruehrend geschrieben.
Thich Nhat Hanh hat in deren Retreat alle Teilnehmer gebeten, folgendes
bei jedem Schritt zu bedenken und damit achtsam zu sein:
each step is life
each step is a miracle
each step is healing
each step is freedom
jeder schritt ist leben
jeder schritt ist ein wunder
jeder schritt ist heilung
jeder schritt ist freiheit
Wer sich die Dharma-talks anhoeren will, kann dies unter
http://www.langmai.org/HTML_files/ChuyenDiVietNam2008/phapthoai.html
tun. Vietnamesisch (hihihihi) und englisch.
Also, damit ich mich nicht schon wieder zu sehr ins Zeug schmeisse, hoere
ich auf mehr zu schreiben.
Von Herzen und mit Euch atmend
Thomas
Pilgertelefon +49-(0)174-8409120 bis 1.6. (17-18 Uhr)
www.steppps.net
thomasheinrich@schmoeckel.net
P.S. Mitgehen duerft ihr immer noch, es ist eine grosse Hilfe.
Kleines Blitzlicht von meiner Friedens-Pilgertour
entlang der polnisch/deutschen und tschechisch/deutschen Grenze vom 26.3.
bis 1.6.2008
Liebe Freunde,
ich grüße ganz herzlich aus Frankfurt an der Oder/deutsch und
Slubice/polnisch an der polnischen Grenze. Ehemals, vor dem Weltkrieg,
eine gemeinsame Stadt, die seit Ende des letzten Jahres wieder ohne Grenzkontrollen
ist. Wie spannend wird es erst mal, wenn sich z.B. diese Stadt entscheiden
würde, eine gemeinsame Stadtverwaltung zu haben, gemeinsame Stadtvertreter
oder Bürgermeister, obwohl diese Stadt in zwei verschiedenen Ländern
liegt. Weiß jemand von Euch, ob es sowas überhaupt schon gibt,
irgendwo in Europa oder sonstwo auf der Welt.
Ich bin in der Nähe von der niederländisch/deutschen Grenze
aufgewachsen und als ich das erste mal hörte, das es da keine Grenzkontrollen
mehr geben sollte.... ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie das gehen
könnte. Ein Land braucht doch Grenzen und da kann doch nicht einer
einfach so rein und raus... !!!, dachte ich damals. Ich gewöhnte
mich an die Annehmlichkeiten keiner Kontrollen mehr und freue mich inzwischen
auch darüber, an der dänischen Grenze (seit 2001/2002) oder
jetzt hier frei das Land wechseln zu können.
Jeder Mensch auf dieser Erde sollte die Möglichkeit haben, dahin
zu gehen oder zu reisen wo immer er oder sie möchte. Wir leben auf
einer Erde und wir sollten wissen, wir sind vor allem Erdenbewohner.
Nach zwei Tagen in Frankfurt/Oder, beschäftigt mit Aufzeichnungen
und Erledigungen geht es morgen weiter, auf der polnischen Seite von Slubice
südlich bis nach Guben/Gubin oder gar Forst/Barsc (Höhe Cottbus).
Es kann sein, das es vorher keinen Grenzübergang gibt, nicht mal
eine Fähre fährt. So bin ich dann ein wenig auf der polnischen
Seite "gefangen" und kann Eisenhüttenstadt nicht besuchen.
Meine Füße sind gut zu Fuß, diesem mal ohne Blasen,
nur ein Minikleinbläschen am 3. Tag oder so. Allerdings hatte ich
schon ein paar mal nasse Füße, da ich mit Sandalen gehe und
sonst keine Schuhe dabei habe. Das Wetter ist dieses Mal halt etwas anders
als im Sommer-April vom letzten Jahr. Meine Gamaschen halten da auch nicht
so sonderlich alle Feuchtigkeit ab, da meine Befestigungs-Konstruktion
nicht so richtig funktioniert. Bie befestigen der Klettverschlüsse
mit Alleskleber stellte ich fest, daß es zwar klebt und an der Sandale
hält, allerdings die Klettaufsätze den Kleber durchlassen und
er damit nicht mehr klettet. Tja, irgendwas ist ja immer.
Auch hatte ich ne kleine Sinnkriese, wieso eigentlich und was soll das
alles usw...... und was kann ich schon ausrichten - obwohl ich es besser
weiß..... Auch wegen einiger Haushaufgaben, die ich nicht gemacht
hatte, die mich drückten, all meine Aufzeichnungen usw. sind damit
gemeint ...... und als ich hier in Frankfurt ankam, hab ich gedacht, das
alles mal eben an einem Tag nachholen zu können..... Hab dann doch
2 Tage dafür gebraucht.
Tja, und der Zweifel bohrte schon etwas länger, hab ihn dann eingeladen
und der geht jetzt erst mal noch weiter mit mir mit. Schließlich
ist er ja auch zu was gut, nämlich herauszufinden, ob das alles wirklich
so o.k. ist, mit dem, was ich mir vorgenommen habe, was ich als Aufgabe
angenommen habe..... Der Zweifel macht mich im Prinzip stärker, nur
wollte ich es in den Momenten, wo er anklopfte, erst mal nicht so haben,
da fand ich ihn etwas unangenehm. Wer hat schon gerne Zweifel????!!!!
Im Prinzip ist der Zweifel ja sogar ziemlich klasse.
Ich hab auch festgestellt, das ich in diesem Momenten des Zweifelns auch
merke, das ich das ganze Projekt nicht tragen kann, ich als Person Thomas,
sondern den Höheren Grund, den Höheren Sinn, meine Seele, meine
göttlichen Anteile, einladen muß, mich zu führen. Ich
Person Thomas kann dann für meinen Körper sorgen, üben
usw.. ES, der göttliche Funke, Seele, der Höhere Sinn, kann
dann führen und übernehmen. In diesem Sinne werde ich also weitergehen,
erst mal gen Süden.
Es gibt natürlich noch mehr zu berichten, aber das führt an
dieser Stelle wirklich zu weit.....
Einige weitere Begebenheiten von unterwegs trotzdem
In den ersten 9 Tage hat mich Wolfgang aus Flensburg begleitet. Wir hatten
das gut in vielerlei Hinsicht und haben auch voneinander gelernt. Nach
einem Eingongen in Klein Jasedow bei Usedom - wir waren eingeladen, von
einem 2-Meter-Gong gegongt zu werden - reisten wir nach Stettin/Szczecin,
wo es dann los ging. Bis hierher hatte mich letztes Jahr Maike begleitet.
Das Wetter war da auch mit uns, obwohl wir im Schnee abgereist sind.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Wolfgang.
Vorgestern machte ich das 3. Mal Kontakt mit der Bundespolizei, die ja
vorher sehr beschäftigt mit den Grenzen waren. Die streifen jetzt
hier so durchs Land und kümmern sich um Auffälligkeiten, Absonderlichkeiten....
und da trafen sie halt auch auf mich. Ein Beamter, der mich ein paar Tage
vorher kontrolliert hatte - da hatte ich gerade meine Notdurft mit einem
hellen Taschentuch dekoriert - hielt neben mir an einer recht befahrenen
Strasse und grüßte mit "Hallo, Herr Schmöckel, darf
ich sie mitnehmen?" Er kannte sogar meinen Namen!!!!! Durfte er nicht,
ich laufe ja zu Fuß, wie Ihr wisst.
Ich bin mal gespannt, wann ich den nächsten treffe und was für
Geschichten es mit ihnen noch gibt.
Naja, hier ist erst mal gut. Mehr später.
Ihr seid natürlich immer noch herzlich eingeladen mitzugehen und
ich freue mich auf jede/n von Euch sehr!!! Traut Euch ruhig, smile.....!!!!!
Meine Telefonnummer ist immer noch 0174-8409120, von 17-18 Uhr täglich
zu erreichen.
Emailmäßig bin ich nicht so oft online, sorry, aber so ungefähr
einmal in der Woche könnte es klappen.
Und ich freue mich nach wie vor für jede Art von Unterstützung.
Hier möchte ich besonders gedankliches, meditatives, verbunden fühlendes
u.ä. erwähnen ....
Wenn Ihr jemanden wisst, der/die ein Quartier anbieten kann oder der/die
an dieser Nachricht interessiert sein könnte, bitte diese Email weiterleiten.
Von Herzen
und mit meinem mir helfenden Zweifel - smile
und mit achtsamen Schrittes
und mit weiterem Tun
grüße ich ganz herzlich
Thomas
Thomas Heinrich Schmoeckel
Grosse Str. 37
24937 Flensburg
0461-4808497
Pilgertelefon bei allen Pilgeretappen 17-18 Uhr (0049)0174-8409120
www.steppps.net
thomasheinrich@schmoeckel.net
Bericht vom 6.5.08
Liebe freunde,
ich danke euch erst mal wieder fuer eure unterstuetzung in welcher form
auch immer. sie kommt an bei mir und ich bin sehr dankbar dafuer.
Der Wechsel von der deutsch-polnischen grenze nach tschechien war dramatisch
im positiven sinne.
am 1. mai hab ich in etwa 700 metern hoehe direkt auf der grenze geschlafen.
mit allerherrlichstem ausblick nach deutschland, polen und tschechien.
am naechsten tag fuehle ich mich fast unheimlich befreit, befreut, erleichtert
und mich superwohl in tschechien. alles schien mir dort soviel leichter
zu sein. es schien mir so viel offenheit, geoeffnet sein.....
das bestaetigte sich in den naechsten tagen, die menschen hier scheinen
so zufrieden zu sein, gluecklich mit dem was ist, was sie haben und mit
der welt im einklang - zumindest im gebirge, wo ich bisher war.
heute bin ich in decin - uebernachten werde ich wohl in einem bordell-bar
aehnlichen hotel - smile - aber ich war schon dabei bei der zimmersuche
genervt zu sein, so habe ich es einfach genommen. ich denke ich kriege
von den nebenzimmern nix mit - alles ist ziemlich schall isoliert.
also nochmal zurueck zu meinen eindruecken. in einem kleinen ort namens
studeny in den bergen schien es mir sogar modellhaft optimal. jeder schien
jedem das zu geben, was er brauchte, alles geben, halfen jedem, und versuchten
alles, damit alle gluecklich waren und sie waren selbst so gluecklich,
so ein tolles leben zu fuehren. in so schoener natur in einem so schoenen
netten ort mit so lieben netten menschen.
ich habe die letzten 6 tage so schoene natur gesehen, ich bin begeistert
und habe mich innerlich sehr entspannt.
wusste gar nicht, wieviel anspannung sich in mir angesammelt hatte.
hab auch wieder angefangen, rituale zu machen, zu singen, baeume zu kuessen
und zu umarmen, habe volle wertschaetzung fuer die natur und ihre kraft
und all die menschen, die diese natur hier bewahren. ihr seht, ich bin
ziemlich gut drauf und begeistert.
ausserdem ist mir weiteres klar geworten
einmal zum thema polen: das was ich bisher schon vermutet hatte, hat sich
bestaetigt. und es ist mir jetzt danach richtig klar geworden. am anfang
der grenzbegehung hatte ich ein erlebnis mit einem baumkreis, der mich
nach nachfrage nicht in sein zentrum lassen wollte.
dies habe ich so verstanden, das ich keine erlaubnis habe, direkt fuer
das polnische kollektive bewusstsein arbeiten zu duerfen, sondern erst
mal abwarten muss. ich glaube spaeter habe ich mal zu maike bemerkt, die
mich damals begleitete, das ich vielleicht den ganzen weg einfach nur
gehe, bis ich halt diese erlaubnis bekomme.
in der ganzen zeit habe ich sehr wenig rituale gemacht, mir vielen einfach
keine ein, bzw. war es irgendwie nicht dran.
ich bin ja in der aufgabe von heilung und frieden unterwegs und da ist
mir etwas begegnet, was ich so .... bezeichnen moechte. mir wurde als
derjenige, der diese aufgabe hat, folgendes gespiegelt, sonst kenne ich
die polen auch anders. es ist ein aspekt, der tief aus dem inneren der
polnischen seele kommt.... so versteht bitte meine beschreibung nicht
falsch, sondern auf das, was zu heilen ist, damit frieden eintreten kann.
ich empfinde "die polen" etwas skeptisch, unsicher, verunsichert,
teils aengstlich ..... und so aehnlich. das beziehe ich auf einfluesse
von aussen, die ich meine in ihrer geschichte begruendet zu sehen. das
polnische volk hatte eine weile gar kein land, nach dem ersten weltkrieg
land zurueckbekommen und danach noch mehr land bekommen. allerdings mussten
vielen polen aus dem osten - jetzt ukraine - umgesiedelt werden.
Sie zogen in eine gegend, die sie vielleicht gar nicht wollten und auch
nicht so recht wussten, ob sie da bleiben konnten. vielleicht koennten
ja die deutschen wieder kommen und sie muessten wieder umziehen, umgesiedelt
werden, land verlieren etc......
in polen habe ich viele leute gefragt, aber meisst haben sie gesagt, das
sie dieses gefuehl nicht mehr haetten..... hier in tschechien habe ich
mit einem polnischen paearchen geredet, die mir das allerdings bestaetigten
und auch sagten, und meine annahme bestaetigten, das den polen auch selbstwert
fehlt und eben diese unsicherheit da ist, ob alles so sein darf wie es
ist, oder uebergeordnet wieder ungewollte veraenderungen eintreffen koennten.
und nachdem ich diese spannung, das schwere nicht mehr fuehle, seitdem
ich in tschechien bin, macht alles soviel sinn, unter anderem auch das
mit dem zweifel. auch sei es aengstliche ablehnung fuer ein quartier,
sei es, das ich wenn es eine stadt in polen und deutschland gab, ich immer
schnell auf die deutsche seite "gefluechtet" bin..... usw.
und ich habe beschlossen, fuer die polen eine zusaetzliche pilgerei zu
unternehmen. naemlich nochmal nach czestochowa zur schwarzen madonna zu
pilgern, allerdings diesmal zu fuss von dem ort an der oder, wo ich die
oder hinter mir gelassen habe - das ist ungefaehr von frankfurt-slubice
und sind etwa 350 km. diese pilgerei mache ich dann fuer das polnische
volk und ihr trauma und fuer dessen heilung. und zur madonna haben sie
vertrauen und deswegen pilgere ich dorthin und tue dies zusammen mit der
schwarzen madonna, mit ihrer hilfe. und das wird bestimmt auch eine sehr
schoene erfahrung, da der besuch dort auch in meinem herzen noch nachwirkt
und schwingt und wunderschoen ist.
das zweite thema betrifft die route im anschluss an tschechien. urspruenglich
hatte ich vor, mich durch thueringen bis zum brocken zu bewegen, einen
teil der alten innerdeutschen grenze gehend, danach richtung niederlande.
jetzt habe ich beschlossen, und da waren zwei begegnungen auch am 2. mai
ausschlaggebend und inspirierend, die ganze alte innerdeutsche grenze
zu bepilgern, quasi von hof bis luebeck. und daraus ergibt sich natuerlich
auch eine andere streckenfuehrung in der folge. so werde ich danach von
luebeck nach hamburg, bremen und dann ich die niederlande gehen, danach
suedwaets. dies betrifft natuerlich teils das naechste jahr. und auch
dies macht fuer mich so viel mehr sinn, fuehlt sich so richtig an, auch
wenn es weiter ist.
ich freue mich riesig, das in den letzten tagen soviel klarheit in mir
entstanden ist, entspannung, das ich das gefuehl auch nach dem heutigen
tag habe, es atmet in mir und beatmet mich. friede haelt einzug.
von decin gehe ich in den naechsten tagen bis nach terezin-theresienstadt.
dort gab es ein judenghetto und ein kz. dafuer werde ich etwa 3-4 tage
suedwaets brauchen, danach gehe ich dann wieder richtung westen. ins gebirge
auf deutscher und tschechischer seite und zurueck auf die europawanderwege,
die so wunderbare wege sind, durch die allerschoensten landschaften. ich
bin so dankbar all denen, die das ausgearbeitet haben und ausgeschildert
haben.
soweit so gut.
von herzen an euch alle und die mich bei dieser aufgabe unterstuetzen
fuer frieden und heilung in dieser welt
danke
Thomas
und: noch immer duerft ihr mitpilgern.
Etappe vom 14.9. -21.10.07
Liebe Freunde,
am 14.9. bin ich
gestartet, heute ist der 10.10.2007 und bis zum 21.10.2007 bin ich noch
unterwegs. Am Anfang gab es eine Unterbrechung, weil ich ein Engagement
als "Goldmann" (siehe auch www.dergoldmann.net) hatte.
Ich hatte noch eine Luecke zu gehen. Im September 2006 war ich auf Amrum
ueber Sylt und Romoe zu meiner Probewanderung gestartet, wollte eigentlich
bis nach Flensburg kommen, doch, wie ihr wisst, musste ich abbrechen.
Im Fruehjahr bin ich dann von Flensburg bis Demmin in Ost/Mecklenburg-Vorpommern
gelaufen. Diese Luecke wollte ich gerne schliessen.
Also machte ich mich auf, suedlich von Romoe, und beendete am 30.9. meine
Tour entlang der deutsch-daenischen Grenze in Flensburg. Auch dieser Abschnitt
forderte mehr Aufmerksamkeit, als zeitlich kalkuliert. Auf jeden Fall
gibt es spaeter auch hierueber mehr zu berichten.
Ich bin auf jeden Fall froh darueber, dass jetzt ein ununterbrochenes
Band besteht, auf der ganzen gelaufenen Strecke.
Dies konnte auch recht deutlich spueren, als ich von Demmin aus losging.
Ich spuerte Kraft aus den bisher zurueckgelegten Strecken, fast wie angeschoben
werden, und auch, das der Weg wartete fortgesetzt zu werden.
Am ersten Tag hielten innerhalb von recht kurzer Zeit 3 Fahrzeuge an,
die mich alle mitnehmen wollten. Die erste Frau war sogar fast traurig,
sie sagte "Och, ich haette Sie so gerne mitgenommen". Dann hielt
noch ein Rollerfahrer an und spaeter ein Mann mit einem Bulli. Und es
war bestes Wetter. Ich lehnte jedesmal hoeflich ab.
Gleich am ersten Tag traf ich dann auch eine nette Familie aus Ueckeritz.
Gemeinsam befreiten wir als erstes erst mal ein Schaf aus einem Elektrozaun,
der gluecklicherweise aber nicht funktionierte. Danach wurde ich zu Kaffee
und Kuchen und zum Uebernachten eingeladen.
So ging alles los, am ersten Tag.
Dann lief ich ungefaehr ein Woche, bis ich nun gestern in Swinemuende/Swinoujscie
in Polen angekommen bin. Das ist schon wieder ein ganz schoener Unterschied
zwischen dem Osten von Deutschland, dem "Westen" und Polen.
Die Polen haben halt nicht so viel Unterstuetzung (wie die Ostdeutschen
aus dem Westen) erhalten und das kann ich spueren und sehen. Alles fuehlte
sich auch ein bisschen schwer an, als ich gestern ankam, aber das lag
vielleicht auch daran, das es in einer Stadt sich meisst etwas "schwerer"
anfuehlt.
Die Natur war wieder wunderbar auf dem Weg, ich hab sie genossen.
Naja spaeter halt ausfuehrlicher.
Heute bin ich den ganzen Tag in Swinoujscie geblieben, mit einem kleinen
Mini-Ausflug ins benachbarte Deutschland. Danach habe ich an einer illegalen
Stelle die Grenze ueberquert. Ich dachte die waeren hier schon weiter,
aber die Polen sind erst zum 1.1.2008 dem Schengener Abkommen beigetreten.
Ab da werden dann wohl die letzten Zaeune abgebaut. Wird aber auch Zeit.
Um so laenger ich gehe, wie auch schon vor der Pilgerreise, aber besonders
seitdem, mit Grenzen beschaeftige, um so absurder kommen sie mir vor.
Was fuer eine Kopfgeburt diese Grenzen sind, gewesen sind....
Was fuer ein Leid sie verursacht haben. Was fuer eine Furcht sich auch
bei vielen Menschen teilweise einstellt, stellt man sich in der Konsequenz
vor, es gaebe gar keine Grenzen auf der Welt.
Wir leben in einer Welt, auf diesem wunderschoenen Planeten!!!!
Wir sollten ALLE frei sein! Hinfahren und hingehen duerfen, wo wir wollen.
Naja, wenn ich da gestern auf dem Golm (dort wurden 23000 Menschen, ueberwiegend
Ziviltote aus Swinemuende beerdigt) auf der deutschen Seite stehe und
hinunterschaue zu der Grenze und sehe, dass die Polen bis zum Rand direkt
an die Grenze ihre Kleingartensiedlungen gebaut haben, dann ueberkommt
mich fast Wut. Wut darueber, das da noch nicht mal 2-3 Bruecken ueber
ein Feuchtgebiet gebaut wurden, damit man sich besser begegnen kann. Naja,
bald kommt ja der 1.1.2008!!! Wird ja auch Zeit.
Heute war ich in Swinoujscie bei der hiesigen Zeitung. Die wollen morgen
einen Bericht ueber meine Pilgerreise bringen. Dabei stellte sich ein
Manko (Hilfe, wie schreibt man das?) heraus. Wer auch immer anruft, ich
kann ja kein polnisch, also muessen die Menschen deutsch oder english
koennen. Mal sehn was passiert, ob sich jemand meldet. Wuerde mich sehr
sehr freuen. An dieser Stelle hochoffiziell herzlichen Dank, an Helga
und Hartmut, die sich erfolgreich bemueht haben, meine Ankuendigung der
Pilgerreise und den Pressetext ins polnische zu uebersetzen. Auch bei
der Zeitung war das heute hoechst hilfreich.
Und, auf der Pilgerseite www.steppps.net gibt es jetzt auch einen Gaestebuch.
Ich freue mich sehr, wenn es genutzt wird. Ausserdem wird die Seite im
Laufe der Zeit weiterentwickelt und staendig aktualisiert.
Zwischendrin bin ich mal immer wieder ueberwaeltigt von Pilger-, Herz-
und Segenswuenschen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen
in Gedanken bei mir sind. Danke schoen.
Am Samstag kommt uebrigens eine Mitwanderin - Maike - aus Schleswig-Holstein
fuer eine Woche. Freu ich mich auch schon drauf.
Es geht ab morgen erst mal 1-2 Tage an der Ostseekueste Richtung Osten,
dann durch den wundervollen Nationalpark Wollin, dann oestlich vom Stettiner
Haff (und vielleicht auch westlich, falls es da eine Faehre gibt) nach
Stettin/Szczecin.
Uebrigens: Die gesamten gelaufenen Wegstrecken-km belaufen sich bisher
auf 920!!!
Alle lieben herzlichen Gruesse aus Polen
Thomas
Thomas Heinrich Schmoeckel
Grosse Str. 37
24937 Flensburg
0461-4808497
Pilgertelefon bei allen Pilgeretappen 17-18 Uhr (0049)0174-8409120
www.steppps.net
thomasheinrich@schmoeckel.net
Frühjahrsetappe 2007 vom 31.3.-10.5.2007
Schritt für Schritt
Atem für Atem
Im Moment
Immer präsent
Nach meiner "Testwanderung" von Amrum über Sylt und Romö/DK
bis nach Ballum/DK im September 2006 stellten sich für mich einige
Schwachstellen heraus. Insofern konnte ich sagen, die Testwanderung hatte,
wenn auch schmerzlich, ihren Erfolg. Obwohl ich schon etliche Male gewandert
war, sowohl in Nationalparkts Neuseeland, wie auf mehrere 4000er in den
Rocky Mountains oder auch in Norwegen, oder den Alpen, stellte ich schon
nach 5 Tagen und ca. 90 km fest, dass ich noch nie in meinem Leben vorher,
jeden Tag gelaufen war - Es gab sonst immer Pausentage. Und - mein ganzes
Leben lang bin ich fast nie wirklich und bewußt und konsequent in
Berührung mit der Erde gewesen, sei es beim Radfahren um die Ostsee,
oder als Autofahrer, als Bahnfahrer
immer war ich nicht wirklich
mit meinen Füßen in Berührung mit der Erde.
Auch das tragen des Gepäcks beim "probepilgern" veränderte
meine Gehgewohnheiten. Ich hatte jede Menge kleinere und größere
Blasen, die mir ein Weiterlaufen nicht mehr ermöglichten. Hatte ich
jemals wirklich Gehen gelernt, fragte ich mich verwundert. Hatte ich jemals
in meinem Leben wirklich passende Schuhe gehabt, in denen ich mich nicht
irgendwie eingezwängt fühlte? Ich untersuchte barfuß meine
Füße, deren Gehbewegung, deren Ausdehnung beim Berühren
der Erde nach vorne und in die Breite. Oft hatte ich mich schon über
"gestaltete" Fußbette geärgert, die mir auch hier
Schwierigkeiten bereiteten. Jahrelang hatte ich daran gearbeitet, durch
viel barfuß gehen in der Wohnung, dass sich mein hoher Spann abgesenkt
hatte. Jetzt wollte ich nicht wieder durch ein gestaltetes Fußbett
meinen Füßen vorgeben, wie sie sich zu bewegen haben. Eines
war klar, ich musste und wollte Gehen lernen. Von wem konnte ich es lernen?
Eine Reise zu Thich Nhat Hanh, einem vietnamesischen Mönch, zen-buddhistischen
Meister und Lehrer, Friedensaktivist und von Martin Luther King für
seine Verdienste um Frieden während des Vietnamkrieges zum Friedensnobelpreis
vorgeschlagen, stand eh schon auf dem Plan und bekam angesichts meiner
Pilgerei eine größere Bedeutung. Achtsames Sein überhaupt
und achtsames Gehen wird von ihm gelehrt. Hier sollte ich Lernen, achtsam
zu gehen und jeden Schritt bewußt zu tun.
Die Gehmeditation ist Praxis von Thich Nhat Hanh. In Gemeinschaft gehen
die Mönche und Nonnen täglich auf dem schönen Klostergelände
in Südfrankreich mit den Besuchern mit jedem Schritt die Erde berührend,
wie die Erde mit jedem Schritt küssend, in Verbindung mit achtsamen
Atem, eine ausgedehnte Runde. Achtsames Wahrnehmen auch der Natur geht
damit einher und stellt sich wie fast von alleine ein. Das Besinnen auf
ein angemessenes Tempo, was das achtsame Gehen erst ermöglicht, führt
zu Entspannung und und tieferem Wahrnehmen, der Gehbewegung, der Berührung
der Erde, des Atems, der Umgebung. Wenn die Übung mit Erfolg ausgeführt
wird, stellt sich innerer Frieden und Ruhe ein. Ausgiebig Gelegenheit
hatte ich eine Woche um Weihnachten 2006 und bei weiteren 5 Wochen in
Vietnam im Februar und März 2007, bei der ich zusammen mit einer
internationalen Delegation Thich Nhat Hanh und etwa 70 Mönche und
Nonnen aus Südfrankreich in seine Heimat begleitete.
Wenn die Praktizierenden mit dem inneren Frieden in Berührung kommen,
verbindet sich dieser spürbar miteinander und ein Feld von Frieden,
Einssein, Harmonie entsteht. In Südfrankreich waren wir bis zu 700
Personen, in Vietnam 200 - 6000. Später, beim eigenen Pilgern, sicher
wegen der größeren Praxis, stellte ich es noch deutlicher fest.
Wenn wir z.B. zu zweit achtsam gegangen sind, haben und wir beide in Berührung
mit diesem inneren Frieden gekommen sind, hat sich dieser Frieden verbunden.
Dieses Friedensfeld hat sich dann sofort um ein vielfaches vergrößert.
Manchmal fühlte es sich so an, als würde der Frieden von uns
ausgehend explodieren. Dieses Wort benutze ich, um zu schildern, wie extrem
ich diese Ausdehnung fühlen konnte.
Mehrere Male beobachte ich meine MitwanderInnen, wenn sich dieses Gefühl
von Harmonie und Frieden eingestellt hatte, wenn Jede/r seinen Rhythmus
gefunden hatte. Zu sehen war diese Harmonie, diese Schönheit. Jede/r
sah aus wie ein vollkommenes Kunstwerk, diese Schönheit und Harmonie
präsentierend. Glücksgefühle stiegen in mir auf.
Wie wunderbar. Wie dankbar ich bin. Auf meine wirkliche Frage, wie Gehen
funktioniert, fand ich durch Thich Nhat Hanh´s Hilfe eine Antwort.
So simpel. In unserer "gehetzten Welt" machen wir viele Dinge
zu schnell - was mir auch überhaupt oft körperliche (Bauch-)Beschwerden
bringt. Einfach achtsam gehen, dabei achtsam atmen, damit auch langsamer
gehen und schon findet sich die Lösung. Hierbei stellte sich auch
eine tiefe Entspannung in Bauchbereich ein. Ich bekam eine Vorstellung
davon, dass sich in meinem Bauch so eine Art Sensor befindet, der mir
schon mein ganzes Leben lang anzeigte, wenn etwas zu schnell, zu viel,
nicht achtsam war.
Weiter bat ich meine Füße - und das ist immer noch ein Prozeß,
mich zu unterrichten, so dass ich die Sprache der Füße verstehe,
die mich ja die ganze Zeit, den ganzen Weg tragen sollen - mir zu helfen,
mich zu unterrichten, mir auch das richtige Schuhwerk zu zeigen. Bei der
Testwanderung war ich mit meinem Kopf unterwegs - jetzt war es an der
Zeit, das meine Füße und die permanente Praxis der Achtsamkeit
die Regie übernahmen.
Bei der Frühjahrsetappe (April und Mai 07) von Flensburg nach Demmin
ging ich dann achtsam, so wie oben in dem kleinen Gedicht: Schritt für
Schritt, Atem für Atem, im Moment, immer präsent. Dadurch verkürzten
sich die Etappen auf 14-18 km pro Tag. Zur Folge hat dies, dass ich jedes
Jahr mindestens 10 Wochen anstelle der erst geplanten 4-5 Wochen unterwegs
bin. Wenn MitpilgerInnen dabei waren, gingen wir schweigend. Stellten
sich Probleme ein, z.B. sich meldende Reibungen von Fuß und Schuh
oder Blasen, war dies ein Hinweis, dass wir nicht achtsam genug waren.
Wichtig ist auch im Moment zu sein, da wo man gerade geht und nicht schon
beim Tageszielort angekommen zu sein. Ich ertappte mich einmal bei einem
Gedanken, dass ein beginnende Reibung zwischen zwei Zehen abtuen wollte,
ignorieren wollte. Der Gedanke hieß so etwa: Ach das ist nicht schlimm,
da mache ich einfach ein Pflaster drauf. Aber es fiel mir rechtzeitig
auf.
Während der ganzen Zeit trug ich Sandalen. Bei Kälte 2 Paar
Socken. Was für eine tolle Lösung. Die Füße waren
an der frischen Luft und konnten atmen. Selbst am Strand, beim achtsamen
Gehen, stellte ich fest: Kein Sand in den Sandalen. Wurde ich unachtsam,
landeten Sand und Steinchen im Schuhwerk. In den letzten Tagen der Frühjahrsetappe
meldete sich meine rechte Hacke. Da war eine Wulst im Fußbett, die
mir nicht bekam. Zudem stellte ich fest, dass ich mein rechtes Bein nicht
so flüssig, harmonisch bewegte, wie mein linkes; der ganze Gehapparat,
Beine und Becken, schienen nicht entspannt genug zu sein. Passend, dass
jetzt ein Pause anstand, ich bis zur Herbstetappe zu einer Lösung
kommen kann.
Alles in Allem haben sich meine Füße, meine Fußsohlen
(nach diesen 5 Wochen) noch nie so gut angefühlt. Was für ein
Geschenk. Die Basis für alle weiteren Etappen ist gelegt.
Die Frühjahrsetappe führte mich von Flensburg an der gesamten
Ostseeküste, oft am Strand über Eckernförde, Kiel, Scharbeutz,
Travemünde, über den Klützer Winkel bis nach Wismar. Teils
durch unberührte Landschaftsschönheiten, die ich so gar nicht
vermutet hatte. Von Wismar ging es südlich durchs Landesinnere bis
zur Spitze des Schweriner Sees, dann nach Templin, Bützow, Güstrow,
Verchen und Demmin. Teils orientierte ich mich an europäischen Wanderwegen,
da diese häufig durch wunderschöne, einsame Natur geht. Teilweise
kreuzte ich auch den von Osten (von den baltischen Ländern) kommenden
Jacobsweg, der z.Zt teils neu ausgeschildert wird.
Eine weitere Herausforderung war das Übernachten. Im Vorfeld hatte
ich per Rund-Email mein Pilgervorhaben bekannt gemacht. Auch erschien
ein Artikel bei Impulse. Es gab zwei Infotreffen für Interessierte.
Ein paar Übernachtungsstellen hatten sich im Vorfeld gefunden. Aber
es gab noch vielen Lücken. Ich hatte einen Schlafsack im Gepäck.
Ich wollte unterwegs fragen, ob mir Menschen für eine Nacht ein Quartier
geben.
Aber wie fragen? Einfach irgendwo klingeln? Da hatte ich wirklich Hemmungen.
Am ersten Tag begleiteten mich 6 Freunde, Peter wollte die ganze Zeit
mitgehen, Hans zwei Tage. Für die erste Nacht sollten wir also eine
Übernachtung für 3 Personen finden.
Nach den ersten Kilometern gab es immer wieder Begegnungen mit Freunden
und Bekannten, mir wurde bewusst, das da eine ganze Menge Leute bei mir,
bei uns waren, bei dem Projekt. Außerdem war ich überwältigt
von dem sympathischen Zuspruch für mein Vorhaben.
Im Laufe des Tages reduzierte sich die Truppe. Peter, der die ganze Zeit
mitlaufen wollte, bekam unerwartet Probleme mit seiner Hüfte, verabschiedete
sich schon mittags. Birgit, Sam und Susanne wünschten alles Gute
nach einer Pause am späten Nachmittag. Mit Hans begab ich mich auf
Quartiersuche. Er hatte mir versprochen, mit zu helfen, mir zu zeigen,
wie das geht, mit dem Fragen nach einem Quartier.
Wir klingelten an verschieden Haustüren in Bockholm bei Glücksburg,
keiner wollte uns aufnehmen. Da standen plötzlich 2 unbekannte Männer
vor der Tür, die um Einlass fragen. Auch begegnete ich einer Bekannten,
die in der Nähe wohnte, doch auch hier kein Angebot. Wir waren schon
nach einer Weile etwas frustriert. Schließlich fanden wir in einer
einfachen Gaststätte mit Herberge im 50er Jahre Charme zwei Betten
und waren überglücklich und erleichtert, dass wir nicht auf
der Strasse schlafen mussten. Naja, wir übten ja noch.
Die nächste Unterkunft war schon gebucht, da ich in Neukirchen ein
einwöchiges Schweige-Retreat gab. Hiernach begleitete mich Constanze,
wir gingen mit unserem Gepäck am Strand entlang und waren schon in
Gelting erschöpft. Wir mieteten uns in einer Gaststätte ein.
Am nächsten Tag erreichen wir schon am frühen Nachmittag Kappeln,
stärkten uns erste einmal. Mir war schon wieder ganz mulmig, jetzt
irgendjemand zu fragen und ich dachte schon an die nahe Jugendherberge.
Constanze aber war diesmal die Antreiberin und so begaben wir uns auf
die Suche, wir hatten die Kirche auserkoren. Nach vielem Hin und Her,
es waren fast 2 Stunden vergangen, fanden wir das Pfarrhaus und die erstaunte
und freundliche Pfarrerin öffnete die Tür und ihr Haus. Sie
war erst eine Woche in Kappeln, teilte sich die Pfarrstelle mit Ihrem
Mann und interviewte uns, erzählte uns vom heiligen Christopherus,
einem Riesen, der die Aufgabe hatte, Pilger und schließlich auch
Christus über die Schlei zu tragen, reichte uns Getränke und
sagte nach einer Weile, dass Sie uns helfen wollte. Sie würde etwas
für uns finden, was war aber noch nicht klar. So gingen weitere 1-2
Stunden ins Land - wir sollten im Gemeindehaus schlafen. Ich konnte es
gar nicht so recht glauben, wir hatten eine kostenloses Dach über
dem Kopf gefunden. Wir legten zur Polsterung Stuhlsitzkissen als Madratzenersatz
auf den harten Boden. Zwei weitere Mitpilgerinnen, Wiebke und ihre Tochter
Hannah, hatten sich für diese Nacht und für die kommenden Tage
angekündigt, für sie war hier auch gesorgt.
Am nächsten Tag, die Zeitung hatte über uns berichtet, brachen
wir nach einer Morgenmeditation im Garten des Gemeindehauses recht früh
auf. Es herrschte Seenebel, die Luft war ein wenig feucht. Eine der MitpilgerInnen
hatte eine kleine Missstimmung, kam aus dem achtsamen Rhythmus heraus,
ich ließ mich davon beeinflussen, schaffte es nicht ganz bei mir
zu sein und meine Füße begannen sofort zu schmerzen - und zwar
an einer Stelle, die ich sehr gut von meiner Testwanderung kannte. Ich
war bereit, die Etappe völlig zu verkürzen und eine mehrtägige
Pause einzulegen. Nach einer ausgedehnten Pause stellte sich das achtsamen
Gehen wieder bei uns ein. Als Alle ihren Rhythmus gefunden hatten, war
ich ganz berührt. Unsere Friedenskraft verstärkte sich. Ich
schaute auf die Mitpilgerinnen, die jetzt wie sich bewegende, wunderschöne
Kunstwerke aussahen, jede vollkommen. Die Stelle unter meinem Fuß
verwandelte sich ein eine Stelle mit äußerstem Wohlbehagen.
Unterwegs tönten wir für die Ostsee. Das Tönen, das einfache
Geschehenlassen von gesungenen Tönen, wurde auf der ganzen Reise
immer wieder praktiziert. Zum Ehrerbieten, zum Heilen, Besingen, zum Unterstützen
von Heilprozessen oder zum Klären von Themen, zur Harmoniesierung.
Das Tönen begleitet mich schon viele Jahre auf meinem Weg und ist
äußerst wirksam, wenn man sich wirklich einlässt, das
Tönen einfach geschehen lässt.
Das Quartier war diesmal bei Damp, bei Karin, der Hüterin eines Schwitzhüttenplatzes.
Wir wurden herzlich aufgenommen, es war noch Zeit für einen ausführlichen
Austausch über den Tag und unsere Erfahrungen. Am nächsten Tag
nahmen wir auch hier noch ein Tön-Ritual für den Ort vor und
zu viert ging die Pilgerei weiter. Schweigend, Achtsam im Gehen und mit
dem Atem. Und immer wieder wenn sich die Friedensenergie verband, spürten
wir die Ausdehnung, die Wirkung des achtsamen Gehens.
Eine Übernachtung in einer Heuherberge, ein vorbereitetes Quartierangebot
mit Hausreinigung folgte. Wunderschöne Strand- oder Steilküstenwege
folgten. Meine 3 BegleiterInnen verabschiedeten sich. Eine Nacht am Strand
bei Eckernförde, ziemlich kalt und luftfeucht (erst der 15. April),
ein kalter Morgen mit ungewöhnlich heißem Tag folgten, erste
Erschöpfung durch die bibbernd kalte Nacht und fast ein kleiner Sonnenstich
stellte sich ein. Ich nahm mal wieder ein Hotelzimmer.
Am nächsten Tag traf ich in Laboe ein. Die Zimmer dort waren mir
eindeutig zu teuer. Ich beschloss, von nun an die Zimmer- oder Bettsuche,
wie eine Meditation zu behandeln. Täglich von 17-18 Uhr war mein
Pilgertelefon auf Empfang. Gerhard, der die nächsten Tage mitpilgern
wollte, rief an, bot mir ein Bett in seinem Haus an, wollte mich dafür
mit dem Auto abholen und am nächsten Tag wieder nach Laboe bringen.
Ein ausführliches Gespräch am Abend nutzen wir für einen
Austausch, warum diese Pilgerei und welche Themen mich dabei begleiten.
Dass ich auch für die Schuld und dieses Gefühl, was wir Deutschen
teils noch mit sich rumtragen, gehen wollte, verwunderte Gerhard. Eines
von den Themen, die er nannte, erreichte mich: Das Thema Männer und
alles was damit zusammenhing. Was Männer sich selbst und er Welt,
den Frauen, etc angetan haben, so dass wir insgesamt zwei Tage nur für
dieses Thema gingen. Ein Tönritual an geschützter Stelle, es
war ein bisschen windig, schloss sich für dieses Thema an. Ein neugieriges
Eichhörnchen schaute vorbei - kam bis zwei Meter an Gerhard heran
und beobachte uns eine ganze Weile.
Die Nacht schlief ich bei meinem Bruder in Krokau bei Schönberg.
Gerhad ließ sich abholen, kam am nächsten Tag wieder. Es ist
mir wichtig, auf meinem Pilgerweg bei Eltern und Geschwistern einzukehren.
Wie schon all die Tage war das achtsame, stille Gehen am Morgen den Geschichten
und Menschen, hier für meinen Bruder und seine Familie gewidmet.
Jeden Schritt tat ich, für dass, was mich bei dem Aufenthalt dort
bewegte. Ich ging in Schönberg zu einem Notar, um als letzter meiner
Geschwister und Eltern meine Unterschrift unter die Hausüberschreibung
von meinen Eltern auf meine Schwester zu leisten. Hiernach ging ich achtsam
mit jedem Schritt und Atem für Eltern und Geschwister, lud nach und
nach deren Familien ein, mit mir zu gehen, später lud ich die Geschwister
der Familien meiner Eltern und deren Nachkommen und deren Familien ein,
dann meine Großeltern. Es stellte sich ein so intensives Gefühl
ein - Glück - ich fühlte alle meine Ahnen in meinen Füßen.
Sie gingen in meinen Füßen. Meine Fußgelenke wurden so
warm und wohlig. Ich nahm sie alle mit auf diese Etappe des Pilgerns.
Ein Geschenk! Später tönte ich mit Gerhard am Strand von Stakendorf
im Windschatten eines Cafes für meine Familie, mit zwei kräftige
Böen tönte die Natur mir.
Es wurde etwas leichter nach Übernachtungen zu fragen. Am Vorabend
hatte eine Freundin von Gerhard die Idee, ich könne in einem Obdachlosenhaus
schlafen. Sie wisse von einem noch freien Bett dort. Doch ein kurzen heftiger
Schauer - übrigens der einzige während der ganzen Etappe - trieb
mich schon vor Erreichen des Obdachlosenhauses direkt in eine Begegnung
zu einem Bauern, der mir sofort zusagte, ich könne im Stall im Stroh
schlafen. Seine Frau wurde noch befragt. Die Nacht war gesichert. Ich
wurde zum Abendessen eingeladen. Diese nicht gelernten Bauern hatten ihr
Wissen überwiegend aus Büchern und immer schon den Traum gehabt,
Selbstversorger zu sein. Vor ein paar Jahren hatten sie sich diesen Traum
erfüllt, dieses Anwesen gekauft und Erfahrungen gesammelt. Die Nachbarn,
alles Bauern, schauten diesem Treiben manchmal zu, ohne ratgebend einzuschreiten
und sagten dann gerne später, das das nicht klappen konnte, hätten
sie schon vorher gewusst. So machten meine Gastgeber manch vermeidbare,
unerfreuliche Erfahrung.
Die nächste Nacht verbrachten wir bei Freunden von Gerhard, einer
Bio-Käserei. Die Überraschten ließen uns schon mal das
Abendbrot in der Küche machen. Ich fühlte mich sehr zu Hause.
Das hatte ich schon bei den vorangegangenen Quartieren festgestellt. Hier
fühlte ich mich so zu Hause, dass ich mich dabei erwischte, fast
jemanden an den Abendbrottisch einzuladen, der die Tür hereinkam.
Das fand ich etwas befremdlich. Später fand ich heraus, das meine
Gastgeber ja auch irgendwie Gäste auf meiner Pilgerreise waren. Auch
breiteten die Beiden ihre aktuellen Sorgen offenherzig aus. Dies wiederholte
sich noch oft bei anderen Gelegenheiten, Quartiergebern und das musste
wohl damit zusammenhängen, dass ich hier die Rolle des Pilgerers
hatte.
Wenn das achtsame Gehen mich in den inneren Frieden führte, ging
damit ein tieferes Sehen, Schauen und Fühlen einher. Die Natur offenbarte
ihre unermessliche Schönheit, die Düfte intensivierten sich,
ich konnte die Schönheit in den Vorgärten erkennen, die Mühe,
die Liebe, die die Menschen in ihr Reich investierten. Einmal tönten
wir für ein kleines Büschel violett-blauer Blümchen und
eine Dankbarkeit, eine Liebe gaben diese Blumen, diese Stelle, diese Wesen
an uns zurück, sehr beeindrucken und rührend.
Gerhard verabschiedete sich am nächsten Tag und ich war das zweite
Mal alleine unterwegs. Unverhofft offenbarte sich die Natur wieder bei
einem Gang durch einen kleinen Wanderweg, der mich durch ein Rapsfeld
auf eine Wiese führte, auf der unzähliger Löwenzahn blühte.
Ein kleines Löwenzahnbüschel lud mich zum Ausruhen ein. Totale
Entspannung. Nachdem ich eine weitere wundervolle verwunschene Anhöhe
genossen hatte, rief Gerhard an. Ich berichtete, dass ich es mir heute
Abend ganz einfach machen werde, beim Finden/Suchen einer Unterkunft und
meinte damit, dass ich mir einfach ein Zimmer nehme. Ich kam nach Süsel
und sah am Ortseingang etliche Schilder, eines davon war von einer Jugendfreizeitstätte.
Ich ging schnurstracks, achtsam gehend, dorthin. Eine Frau, die Verwalterin
war auf dem Gelände. Ich brachte mein Anliegen vor, dass ich durch
Deutschland pilgere und dass ich ein Quartier für die Nacht suche.
Sie verstand war aber skeptisch. Sie verlangte meinen Personalausweis.
Beim Betrachten kam ihr aber in den Sinn, dass dies ja auch keine Garantie
für irgendetwas ist. Schließlich sagte sie: "Wenn Sie
eine ehrliche Haut sind, dann würde ich Ihnen ja unrecht tun, wenn
ich Sie jetzt wegschicke" und gab mir den Schlüssel zu einem
Ferienhaus, wo ich unter 9 Betten wählen konnte. Sie gab mir noch
zu verstehen, sie habe noch 2 gefährliche Hunde in ihrem Haus
.
Als ich mich am nächsten Morgen verabschiedete, entschuldigte sie
sich noch dafür, dass Sie kein Frühstück für mich
hätte. Wie nett. Das war jetzt mein erstes Quartier was ich alleine,
ohne die Anwesenheit von einem/r MitpilgerIn, gefunden hatte. Und wie
einfach es doch war. Ich war verblüfft.
Später erzählte mir Gerhard, das in jener Nacht der erste Wolf,
der in Norddeutschland gesichtet worden war, bei Süsel von einem
Auto überfahren wurde.
Bei einer der nächsten Etappe begegne ich an der Steilküste
zwischen Timmendorfer Strand und Travemünde Bernhard, einem lieben,
herzensguten Alkoholiker, der mich einlädt, bei ihm und seiner Frau
zu übernachten. Ich zögere ein bisschen und stimme zu. Wie schon
einmal praktiziert, fahren ich zu meinen Gastgebern nach Hause mit dem
Versprechen, mich am nächsten Tag wieder zurückzubringen, so
dass ich keine Unterbrechung in meinem Pilgerweg habe. Ich leide unter
der Schwingung des Alkohols und unter dem Zigarettenkonsum der Beiden.
Wir sprechen darüber und Bernhard ist sich seiner Sucht bewusst.
Er trinkt jeden Tag 2 Liter Bier, das ist die Obergrenze, die seine Frau
noch gerade akzeptiert. Er war schon mal 9 Jahre "trocken" und
hat dann beschlossen, mit Alkohol ist es einfach schöner und hat
dann nach reiflicher Überlegung wieder angefangen. Ein paar mal im
Jahr lässt er sich in Abwesenheit zu seiner Frau richtig volllaufen.
Ich bin beeindruckt von der Offenheit der Beiden, gerade mit diesem Thema.
Der Hund von den beiden hat ein Geschwür. Wir kommen aufs Tönen
zu sprechen und auf das Gehen am nächsten Tag. Ich sage, dass ich
am nächsten Tag immer für die Gastgeber gehe und dass ich auch
für den Hund tönen könne. Es könnte aber sein, dass
das Thema des Hundes auch das Thema von Bernhard oder seiner Frau sein
könnte und ich vermute, dass ich nicht für den Hund alleine
singen kann. Ich verstehe es so, dass Bernhard mir verbietet, für
Ihn zu gehen oder zu tönen.
Ich schlafe in dem Bett, in dem normalerweise Bernhard nächtigt und
bin sehr skeptisch, wie ich dort schlafen kann. Alles ist sehr gepflegt,
aber ich weiß nicht, wie ich auf die Schwingung des Alkohols und
dem Geruch des Rauches reagieren werde. Ich schlafe hervorragend, was
mich verwundert. Alles ist halt eben auch mit der tollen Herzenergie durchdrungen.
An den folgenden Tagen bin ich sehr beschäftigt, weil ich immer wieder
auf mich zurückgeworfen bin. Ich darf nicht für Bernhard und
seine Frau gehen und doch riechen meine Klamotten immer noch, nach Tagen,
nach Rauch und Alkohol. Dadurch werde ich immer wieder an die schöne
und denkwürdige Begegnung erinnert. Ich entschließe mich, für
meine Süchte zu gehen, zu meditieren, zu tönen und stelle fest,
wie schwer es ist, mich darauf zu konzentrieren. Meine Süchte, dass
betrifft überwiegend mein Verhältnis zum Essen. Meistens esse
ich zu viel oder eben nicht achtsam. Ich genieße das Essen und den
Geschmack und höre all zu wenig auf meinen Bauch, der dann schon
oft meldet und signalisiert, ich bin voll - übervoll, oder ähnlich.
Inzwischen bin ich mir sicher. Wenn ich es schaffe, dauerhaft achtsam
zu Essen, dann lösen sich einige Blockaden auf und meine Entwicklung
nimmt einen bedeutenden Schritt.
Also die Begegnung mit Bernhard ein Volltreffer. Und, sage ich mir, warum
sollte es nicht erleuchtete Alkoholiker geben. Eben eine sehr denkwürdige
Begegnung.
Ich schlafe wieder am Strand. Diesmal wird es erst gegen 5 Uhr morgens
richtig kalt im Schlafsack. Ich gehe zwei Tage am Strand und an der Steilküste
bis nach Boltenhagen. Was für eine wunderschöne Landschaft.
Schlafe in einer Jugendherberge. Die Jugendherbergsmutter sagt, ich sei
in den 5 Jahren, die sie dieses Haus führt, der zweite Wanderer,
alle anderen fahren Fahrrad oder Auto
. Kann ich gar nicht glauben.
Ich gehe über Hohenwieschdorf-Marina an den Strand und sehe einen
Weißdornbusch, mehr -baum. Schon einmal bin ich bei dieser Etappe
an einem bemerkenswerten Baum weitergegangen. Obwohl ich erst 3 km gelaufen
bin, beschließe, hier zu bleiben. Zu schauen, zu genießen.
Dann beginne ich unter dem Baum "aufzuräumen". Dort haben
sich vertrocknete Früchte gesammelt und vom Meer angeschwemmtes Material.
Ich lege ein Steinkreis unter den Baum, harke mit meinen Händen den
Sand, versuche mich nicht an den Dornen von heruntergefallenem Geäst
zu verletzen. Dieser Weißdorn ist so groß geworden, wie ungewöhnlich,
denke ich. Ich erinnere mich an engelhafte Wächter an der Flensburger
Förde, mit denen Hans Hansen, Geomant in unserer Gegend gearbeitet
hat, um diese wieder zu ihre Bestimmung zurückzuführen, diese
zu heilen. Ich war bei ein paar Ritualen dabei und es war sehr beeindruckend.
Ich nehme ein großes Wesen war, dass an der Stelle wo der Weißdorn
wächst, wohnt, verneige mich vor dem Wesen und dem wunderbaren Baum
und dabei zeigt sich das riesige Wesen. Ich bin gerührt von Schönheit,
Reinheit und Größe und bin dankbar. Ich bin beeindruckt. Ich
gehe weiter diesen Weg entlang, am Stand, am wilden Strand, der auch ein
Europawanderweg ist. Dieser Weg ist (fast) unglaublich schön. Wurzeln
der Bäume sind vom Wasser freigespült. Bäume werden dort
liegen gelassen, wo sie umgefallen sind. Naturpark pur. Im Osten von Deutschland
ist vielleicht noch mehr von der Natur erhalten geblieben, als im Westen.
Nach meinem beeindruckenden Erlebnis treffe ich Alrun, die vor mir am
letzten Abend in der Jugendherberge eingecheckt hatte, an einem Campingplatz.
Ich erzähle ihr von meinem Erlebten und sie hat schon seit ihrer
Kindheit solche Erlebnisse. Weiter am Strand entlang folge ich dem tollen
Wanderweg.
Nach einer Nacht in Wismar in einer Pension, gehe ich gen Süden,
suche einen anderen Europawanderweg, es ist ein bisschen, wie eine Schnitzeljagd,
aber dann finde ich doch den richtigen Weg, nach Hohen-Viecheln - die
Spitze vom Schweriner See. Ich komme an ein paar Bauwagen vorbei, die
auf einer Pferdekoppel liegen. Das sieht recht gemütlich aus, der
Besitzer kommt vorbei, ich darf dort eine Nacht bleiben. Das ist für
ihn selbstverständlich. Kann mir sogar einen der Bauwagen aussuchen,
es sind drei, erhalte eine kleine Führung. Da die Nächte noch
kalt sind und überhaupt, schlägt mir Matthias vor, den gemütlichsten
zu nehmen, Ofen hat der auch - was sich als sehr gut herausstellt, wie
sich im Laufe der kalten Nacht zeigt. Matthias erzählt, dass er 19
war, als es zur Maueröffnung kam und er war damals bei der Armee
war. Damals haben ihn immer die Leute aus der Friedenbewegung angesprochen,
wenn er Dienst hatte, um ihm zu sagen, dass er auf keinen Fall schießen
dürfe, wenn irgendetwas passiert. Er hat das damals überhaupt
nicht verstanden und unterstand Vorgesetzten, die sich erst im allerletzten
Moment am 9.11.1989 entschieden haben, keinen Schießbefehl zu geben.
Es sagt, das hing am hauchdünnen Faden.
Später war er dann Fremdenlegionär und hat im Regenwald im Amazonasgebiet
bei einheimischen Indianern eine Einladung erhalten, zu Übernachten
und Essen, als er mit einer Truppe von 30 schwerstbewaffneten Gleichgesinnten,
den Einheimischen gegenüberstand. Dies alleine verpflichte ihn schon,
aber von jeher ist er gastfreundlich.
Matthias empfiehlt mir noch, obwohl er atheistisch erzogen wurde, die
Kirche in Hohen- Viecheln zu besuchen, die sei schön und sehenswert.
Dort angekommen, bin ich erstaunt, das die Kirche keinen Kirchturm hat
und schaue mich um, wo denn wohl der Eingang sei. In dem Moment tauchen
5 Menschen mit Rucksack auf. Eine von denen, Regina, schaut mich an und
sagt: "Auch Pilger?". Ich bin verwundert und bejahe. Auf der
ganzen Reise bin ich bisher keinen Pilgerern begegnet. Ich erfahre, die
5 sind auf dem Weg zu einem Pilgertreffen nach Tempzin. Dort gebe es auch
eine Pilgerherberge. Ob ich nicht auch Lust hätte, dorthin zu kommen,
zu dem Pilgertreffen. Ich schaue auf der Karte und das ist ungefähr
in meine Richtung. Also, ich sage zu, dass wir uns dort abends treffen.
Um 18 Uhr ist dort die Zusammenkunft. Es gibt Pilger aus fünf Richtungen,
die dort sternförmig eintreffen. Ursprünglich sollte am darauf
folgenden 1.Mai der mitteldeutsche Jakobsweg, der eine weitere Verbindung
und teils Alternative zum norddeutschen Jakobsweg darstellen soll, eingeweiht
werden. Er soll von Rostock über Magdeburg später nach Köln
weitergeführt werden. Da er aber noch nicht fertig ausgeschildert
ist, gibt es erst mal eine Zusammenkunft. Ein ehemaliger evangelischer
Pfarrer Joachim und seine Frau Margarethe haben hier schon vor Jahren
angefangen, aus einem heruntergekommenen Kloster eine Pilgerherberge einzurichten.
Die Bevölkerung war verwundert.
Ich wähle einen anderen Weg, als Regina und ihre Weggefährten,
die schon über alle Berge sind, verlaufe mich einmal leicht. Seit
Boltenhagen, wo ich das letzte Mal eingekauft habe, habe ich keinen Laden
mehr gefunden. Gut das ich dort so reichlich eingekauft hatte, aber die
Vorräte gehen langsam zur Neige.
Ich gehe nicht achtsam genug, stelle ich im Laufe des Tages fest. Ich
will um 18 Uhr da sein und bin mit meinen Gedanken schon mehr im Ziel
als im Moment, als bei dem Schritt, den ich gerade tue, laufe mir ein
kleines Bläschen.
Gerhard hatte auf der Strecke, die wir gemeinsam gingen, des öfteren
frische Buchenblätter abgerupft. Ich hatte gar nicht gesehen, was
er damit gemacht hatte. Als ich ihn fragte, sagte er, die seien im frischen
Stadium genießbar. Also fing ich auch an, Buchenblätter zu
probieren. Dachte mir etwas später, andere Blätter werden doch
sicherlich auch irgendwie schmecken, oder? Ich probierte einige, Buche
schmeckt köstlich, Ahorn, etwas herb und Linde. Linde fand ich sooo
lecker. Linde schmeckte einfach so mild und bildete im Mund so einen tollen
zarten, weichen Brei, superbekömmlich.
Auch erinnerte ich mich, das Gänseblümchen essbar sind. Lecker.
Ich fühlte mich reichlich beschenkt.Die Vorräte gehen langsam
aus und die Natur hat alles da, was ich brauche.
Nachdem ich noch an einem herrlichen See Rast gemacht habe, mich eine
Wolke und ein kühler Wind geweckt haben, damit ich noch rechtzeitig
ankomme, empfängt mich am Ortseingang von Tempzin eine idyllische
Klosteranlage mit einem Bachlauf und einer herrlichen saftigen Löwenzahnwiese.
Als ich in Tempzin eintreffe, werde ich gefragt, zu welcher Gruppe ich
denn gehöre. Ich erwiderte, zu der Flensburger Gruppe. Es war Joachim
der mich fragte und der dachte, ich wolle ihn veräppeln. Es war nämlich
keine Flensburger Gruppe angemeldet. Und schließlich war ich ja
auch alleine und alles war gar nicht geplant. Die Irretation klärte
sich schnell.
Nach einer kleinen Andacht, gibt es Abendessen. Jeder bringt das ein,
was er mitgebracht hat. Ich hatte noch ein Kohlrabi, etwas Meersalz und
Olivenöl, nicht viel, aber ich habe nicht mehr. Jetzt berichte ich
Regina und ihren WeggefährtInnen, dass ich angefangen habe, mich
aus der Natur zu ernähren. Die berichten mir, man könne auch
die Löwenzahnblüten essen. Aus den Blütenblättern
wurde früher Honig gemacht, aber ich könne auch die ganze Blüte
essen. Ich probiere später beides und finde es lecker. Mein Naturnahrungsangebot
wird immer reichlicher.
Am nächsten Morgen gibt es einen Gottesdienst, ich füge mich
in den kleinen Kirchenchor ein und singe auch fast alles richtig. Nach
2 Stunden sind mir fast die Zehen in meinen Sandalen abgefroren. Auch
wird ein Abendmahl gefeiert. Hier haben sich die beiden Konfessionen wegen
"kirchenrechtlicher Bestimmungen" darauf geeinigt, dass abwechselnd
evangelisches Abendmahl bzw. katholische Kommunion gefeiert wird. Die
jeweils anderen Angehörigen werden gesegnet. Was Jesus dazu wohl
gesagt hätte?!
Ab mittags bin ich wieder unterwegs, hab mich von dem Pilgertreffen verabschiedet
und laufe durch ein paar Orte. Esse ein Eis und komme abends in Laase
an. Eine Frau, die mir begegnet, und die ich frage, wo ich denn wohl schlafen
könne, ist die Mutter der Kirchenschlüsselhüterin vor Ort.
Da ich vorschlage, ich könnte ja in der Kirche schlafen, falls es
nichts anderes gibt, geht die Kirchenschlüsselhüterin ins Haus,
ruft die Pfarrerin in Baumgarten, einen Ort weiter an, kommt aus der Tür
wieder heraus und sagt, ich werde gleich abgeholt. Huch, wollte ich doch
gar nicht, es gab ja auch noch ein paar Bauern, die ich hätte fragen
können. Die völlig überarbeitete Pfarrerin fährt vor,
ich kann noch gerade sagen, dass ich am nächsten Tag aber meine Pilgerreise
zu Fuß in Laase fortsetzen will, schon düsen wir los. Sie ist
zuständig für 6 oder 7 Kirchen in der Gegend und hat in ihrem
Haus, eine Ferienwohnung, die auch als Pilgerherberge genutzt werden kann.
Unterwegs hatte ich mir noch gewünscht, es wäre ja klasse mal
eine Badewanne zu haben und ein ordentlichen Bad zu nehmen und schon sagt
sie bei der Führung durch mein Reich für eine Nacht: Und hier
ist auch eine Badewanne, die können Sie sehr gerne benutzen. Das
tat ich auch voller Genuß.
Nach einem Frühstück am nächsten Morgen, bringt mich Burkhard,
der Ehemann wieder zurück nach Laase. Seine Frau sagt, die Kirchenschlüsselhüterin
wird bestimmt noch in 10 Jahre darüber sprechen, dass ich mich an
den Ort habe zurückbringen lassen. Ich verabrede mich mit Burkhard
für mittags in einem paradiesischen Cafe in Baumgarten auf eine hochgepriesene
Suppe. In voller Vorfreude stelle ich dann leider fest, das sie mit Fleisch
gekocht ist. Da ich Vegetarier bin, suche ich mir etwas anderes aus. Es
gab selbstgebackenes Brot mit Kräuterbutter. Ich hole aus meinem
Rucksack gerade bei einem mobilen Einkaufsladen erstandene Tomaten. Außerdem
gibt es danach noch einen köstlicher Kuchen, na ja es werden dann
zwei Stücke. Dieses Cafe ist wirklich ein Empfehlung wert und künstlerisch
gestaltete Innenräume. Auch mit Sofas und so und etliche Sitzgelegenheiten
im Garten, der auch noch mit einem Weidendom aufwarten kann. Alles ist
superliebevoll gestaltet und gefürsorgt. Burkhard hatte noch mit
einigen Geschichten aufzuwarten und begleitet mich nach üppiger Bespeisung
noch eine halbe Stunde, zeigt mir den Weg durch den Wald und an die Warnow.
Ich laufe zwar schon eine Weile an ihr entlang, aber gesehen hatte ich
das Flüsschen noch nicht.
Ich komme an einigen Seen und am Kloster Rühn vorbei. Hier wird Senf
hergestellt, auch Öl gepresst. Ich lasse mir in meine Ölflasche
noch Öl mit Bärlauch abfüllen. Wirklich eine tolle Landschaft.
In Bützow angekommen, stellt sich natürlich wieder die Frage
nach dem Quartier. Ich bin ziemlich faul, auch ein wenig geschafft. Die
Kirchen sehen irgendwie auch nicht nach mal fragen aus. Da ist eine offene
Tür zur Neuapostolischen Kirche, eine Frau war kurz vorher aus einem
Auto dort hineingehuscht, da hätte ich fragen können, war ja
eigentlich sogar fast ein Zeichen. Aber ich verwechsele die Kirche mit
den Zeugen Jehovas, und mit denen wollte ich heute nichts zu tun haben.
Später fällt mir ein, wer die Neuapostolen sind, bin trotzdem
zu faul zum fragen und miete mich in einer Gaststätte ein. Vor meinem
Pilgerstart hatte ich mir vorgenommen, mit allen Religionen in Kontakt
zu kommen, dachte da an Moslime und Buddhisten
und hier hörte
meine Toleranz doch schon sehr früh auf. Ich bin ein wenig nachdenklich,
doch gibt es bestimmt noch mehr Chancen.
Am nächsten Tag gehe ich am Kanal von Bützow nach Güstrow
entlang. Da der Weg etwas eintönig ist, oder warum auch immer - ich
erinnere mich, dass ich ja in Bezug auf die deutsche Vergangenheit, die
alte Schuld, die manchmal noch zu fühlen ist und deren noch nicht
aufgearbeiteten Reste auf diesem Land liegen, arbeiten wollte. Seit meiner
Kindheit kann ich diese Schuld fühlen und deren Last. Später
fand ich heraus, dass damit auch ein nicht unerheblicher Schock zusammenhängt,
den vielen Menschen wahrnahmen, eine Art Starre. Seit ca. 4 Jahren kann
ich fühlen, dass sich die Last verringerte und bei der Fußballweltmeisterschaft
konnte man es ja auch erleben, dass die Menschen wieder vergnügter
feiern konnten, auch zusammen mit ihrer/unserer Nationalflagge. Das war
auch eine Bestätigung dafür, dass meine Wahrnehmung stimmte.
Naja, dies ist ein sehr ausführliches Thema und ich werde an anderer
Stelle noch mal darauf zurückkommen. Auf jeden Fall fing ich an,
obwohl ich jetzt nicht wusste, ob hier vor Ort irgendetwas zu Erlösendes
vorgefallen war, ein Vergebungsmantra zu sprechen, vor mich hin zu murmeln
oder besser gesagt, vor mich hin zu denken. Fast die ganze Strecke, mit
jedem Schritt und jedem Atemzug konzentrierte ich mich darauf. Wenn meine
Gedanken abschweiften, fand ich zurück zu dem Vergebungsmantra. Für
mich ist es auch unerheblich, ob dort direkt etwas zu Erlösendes
vorgefallen war, da wir sowieso alle miteinander verbunden sind, mit unserer
Geschichte und mit den Ahnen, und im kollektiven Bewusstsein diese Arbeit
ankommt. Im Prinzip ist es auch egal, wo ich dies tue, ich weiß,
dass es ankommt. Am Ende dieses Weges, bevor ich nach Güstrow hineinging
und ich den Kanalweg verlassen musste, übergab ich meine Arbeit einer
Eiche, umarmte sie und dankte dafür, was ich tun durfte.
In Güstrow ankommen fühlte ich mich wieder nicht sonderlich
motiviert, bei den Kirchen zu fragen und so landete ich schließlich
bei der Touristeninfo. Die vermittelten mir eine kleine Ferienwohnung
- ich wollte doch nur ein Bett - für 22 Euro. Aus der kleinen Ferienwohnung
wurde dann eine grosse, als ich ankam, da die kleine vollgeräumt,
renoviert oder sonst irgendwie nicht zur Verfügung stand. So fand
ich mich wieder in einer etwa 65 qm großen Wohnung mit Küche
und Bad und riesigem Wohnzimmer. Am nächsten Morgen beschloß
ich noch einen Tag zu bleiben, ich war erschöpft, meine Beine, mein
Körper verlangte nach einer Pause. Wie sich das in Güstrow gehört,
besuchte ich das Barlach-Haus am Inselsee. Um dahin zu gelangen, führte
mich ein Weg an einem wunderschönen Bach eintlang.
Meine Wanderkarte endete in Güstrow, die nächste Karte fing
erst ca. 15 km später an. Naja, es war ein bisschen eine Schnitzeljagt,
den Weg zu finden, hatte eine sehr kompetenten Herren am Wegesrand, der
gerade in seinem Garten arbeitete, gefunden, das half. Ich lief und lief.
Ich stellte später am Abend fest, dass ich sogar ein Quartier erreichen
konnte, dass ich erst einen Tag später erreichen wollte. Durch meine
Rundmails hatten mich Klangfreunde, die ich noch nicht kannte, eingeladen.
In Gottin, ein oder zwei Orte vor Tenze, nördlich von Teterow, laß
ich auf einem Schild mit zwei abgebildeten Kaninchen "Vermehrungsbetrieb".
Ca 21 Uhr komme ich bei Ingelore und Manfred an. Ich bin eingeladen, zwei
Nächte zu bleiben. Ich entschließe mich wieder für einen
Auszeit-Tag. Als Quartiert bekomme ich wieder eine Fereienwohnung gestellt.
Nach herrlichen, ausführlichen Frühstück und offene Einblicke
in das Leben der beiden gehe ich mit Manfred ins japanische Museum nach
Todendorf, das hatte ich auf der Karte entdeckt. Die Ausstellung, die
wir vermuteten, fand nicht statt, dafür schlenderten wir durch den
wunderschön angelegten Steingarten in dem schon viele Künstler
hervorragende Arbeit geleistet hatten. Da ich es mit Steinen habe; mir
hat es gefallen. Wir trafen den Professor, der das Fundament für
dieses japanische Zentrum mitten auf dem Land gelegt hatte und den Prinzen
von Sachsen und noch ein paar andere Besucher und genossen Kaffee und
Kuchen. Auf dem Rückweg genießen wir die verschlängelten
Bachläufe des Baches, der auch an seinem Grundstück vorbeiläuft.
Wir sehen in einem der Nachbargärten eine alte Frau, vermutlich mit
ihrem Enkel, den Garten umflügen. Sowas sieht man hier noch hin und
wieder auf dem Land, sagt Manfred. Später, am Abend weihten wir ein
von Manfred mit Holz und Steinen entworfenes Kunstobjekt in seinem Garten
ein, ich durfte beratend bei der Standortwahl behilflich sein. Ich glaube,
dass Objekt wurde "Pilgerzeit" oder so ähnlich benannt.
Wir kommen auf den Vermehrungsbetrieb zu sprechen und Ingelore und Manfred
wird etwas unwohl bei dem Gedanken. Dort kusieren die wildesten Gerüchte,
was dort alles hinter den Mauern in Gottin geschieht. Das Blut, das den
Tieren abgezapft wird, wird von der Pharmaindustrie zu irgendwas verarbeitet
.
Zu lange wollten die beiden nicht darüber sprechen. Wir sprechen
allgemein über die Haltung von Tieren in der EU, wobei ich nicht
anders kann, als dies als Tier-KZ´s zu bezeichnen. Ich bin ziemlich
entsetzt, wie Tiere bis zu ihrer Schlachtung oftmals gehalten werden.
Da hört man von Enten, die ihr ganzes Leben kein einziges Mal Wasser
sehen, heißt nicht schwimmen dürfen. Da hört man von Puten
und Truthähnen, die dermaßen überzüchtet werden,
dass sie nicht auf ihren eigenen Beinen stehen können. Man hört
von Tiertransporten
. Manfred gibt mir einen Tip, auf meiner nächsten
Etappe komme ich an einem Schweinezuchtbetrieb vorbei.
Ich hab mich schon gewundert, dass das Thema Tiere noch nicht vorher auf
meiner Reise aufgetaucht ist. Später am Abend meditiere, singe und
bete ich für die Kaninchen in Kaninchenvermehrungsbetrieb in Gottin.
Den Schweinezuchtbetrieb, die Fleischproduktion, finde ich am nächsten
Morgen leicht. Ich setze mich auf eine Wiese davor und beginne wieder
zu meditieren, zu beten, zu tönen, mache ein Ritual. Ich verneige
mich vor den Seelen der Schweine, bitte darum, dass sich das Leid der
Tiere verringern möge. Bitte um Vergebung. Ich danke ihnen, dass
sie sich zur Verfügung stellen, so geduldig mit uns Menschen sind,
bis wir endlich kapieren, dass wir so nicht mit ihnen umgehen dürfen.
Diesen Dank, dieses Sprechen mit den Schweine schicke ich zu dem gemeinsamen
Bewusstsein der Schweine, die dort leben, dann zu dem kollektiven Bewusstsein
der Schweine überhaupt, und dann die gesamte Information dieses Rituals
in das kollektive Bewusstsein der Menschen, auf dass es sich verändern
möge. Auf dass die Tiere, die bei uns Menschen leben und die auch
von den Menschen gegessen werden, es in ihrem Leben besser haben mögen.
Ich stehe auf und gehe ein Stück weiter und erst jetzt wird mit das
ganze Ausmaß dieser Anlage klar. Es sind 10 oder 12 riesige Baracken,
ein großer Schornstein, zwei Reihen Zäune um das Gelände
und ab und zu sieht man einige Menschen, die sich außerhalb der
Mauern aufhalten, fast wie Wächter erscheinen. Es erinnert an ein
Konzentrationslager - für Tiere. Eine Einfahrt für LKW ist auch
zu sehen. Für den Abtransport. Wer will solche Tiere essen. Wer kann
solche Tiere mit ruhigem Gewissen verzehren? Mit welchem Recht?
Und was mich beschämt, entsetzt! Tiere wurden in den osteuropäischen
Ländern artgerecht gehalten. Jetzt wo all diese Länder in die
EU gekommen sind, wird die Tierhaltung umgestellt, umgestellt auf europäische
Normen. Ich bin ein großer Freund der EU, ich freue mich, dass Grenzen
verschwinden, wir zusammenwachsen, der Wohlstand im Allgemeinen wächst,
doch in Sachen Landwirtschaftspolitik
Anderes Beispiel am
Rande: Vor dem afrikanischen Kontinent fischen auch europäische Riesenschiffe
den Afrikanern die Fische vor der Nase weg, und haben dafür natürlich
eine Genehmigung. Die betroffenen Fischer können ihre Familien nicht
mehr ernähren. Abgesehen, dass eh überfischt wird.
Ich gehe weiter, abends erreiche ich Schlakendorf, dort steht eine superkleine
Kapelle auf einem Friedhof. Hab ein kleines Tief, eher ein Tiefchen, das
zweite mal auf meiner Pilgerreise. Joachim, der Pfarrer in der Pilgerherberge
sagte vor den versammelten Pilgern
.erst ist da diese Euphorie,
bevor man losgeht
und dann kommt später das Wehklagen, das
böse Erwachen
.. und ich denke mir, na ja, wenn das alles ist,
wenn so ein kleines Tiefchen vorbeischaut, dann hab ich es gut getroffen
- wunderbar. Hans, der anfangs die ersten beiden Tage mitlief, rief an,
als ich an dieser kleine Kapelle vorbei war, ich setzte mich hin und genoß
es einen Freund am Telefon zu haben. Da laufe ich so vor mich hin, Schritt
für Schritt und frage mich in so einem kleinen Tiefchen, was das
denn alles so soll (Zum Beispiel war mein Gedanke, so für zwei Stunden,
auf dem Weg von Bützow nach Güstrow; und heute, so ein paar
Minuten, dass ich so weit von meiner geliebten Ostsee entfernt bin. Das
ich noch gar keine Rituale für die angrenzenden Länder auf der
anderen Seite der Ostsee gemacht habe) und er sagt mir: Du zeigst allen
hier zu Hause, mit wem ich auch spreche, da geht jemand seinen Weg und
Du bist ein motivierendes Beispiel für Alle. Ich bin schon wirklich
sehr überrascht und es gibt mir zu denken, wie denn so ein Pilgerreise
wirkt, wie sie sich auswirkt.
Natürlich naht auch wieder die Quartiersuche. Ich will noch ins nächste
Dorf, doch am Ortsende von Schlakendorf sehe ich erst einen sehr schönen,
einladenden Innenhof eines ehemaligen Bauernhofes, gehe weiter und beim
nächsten Gebäude, eine Scheune von 1928, gongt es sozusagen
in meinen Kopf. Fast als würde jemand eine Glocke in meinen Kopf
anschlagen - hat aber nicht weh getan J -. Ich bleibe stehen und denke,
hier? Na gut, ich überwinde mich, hätte ich sowieso einen Ort
weiter auch irgendwo gemusst, die Überwindung ist aber nicht mehr
groß, gehe durch ein Gartentor, und klingel an der Haustür.
Eine etwa 65 Frau macht mir auf. Ich frage nach einem Quartier und sie
meint, ja, aber sie hätte noch gar nicht geputzt. Ich biete an, dass
ich das für sie erledigen kann, fragt noch wie lange ich denn bleiben
möchte und schon hab ich wieder ein Quartier. Neben dem Sofa, ein
paar Motorradstiefel stehen in dem Zimmer, über den Winter standen
Pflanzen in dem Raum, der sonst ungenutzt ist, eine Teppichrolle lag da
und ein paar Flecken, es waren trockene Blutspuren der Katze, die sich
verletzt hatte. Auf dem Doppelbett liegt neue, noch eingepacktes, Bettzeug.
Die gute Frau bringt mir noch Bettwäsche und lädt mich zum Abendbrot
ein. Ihr Mann hatte gerade einer kleinen Gruppe Rheinländerinnen
seine Imkerei gezeigt.
Sofort rückt sie mit Ihrer Familientragödie heraus und weiht
"den Pilgerer" ein. Ihr Sohn hat sich mit 14 erhängt, ein
Unfall und vor ein paar Jahren ist der zweite der 3 Söhne bei einem
Motorradunfall ums Leben gekommen. Das Motorrad war in der Werkstatt und
irgendwie war eine Schraube nicht richtig angezogen, das Öl lief
während einer Fahrt auf der Autobahn aus, tropfte auf den Hinterreifen
und bei der Autobahnausfahrt ist das Hinterrad weggerutscht, der Sohn
landete in der Leitplanke, brach sich den Rücken, tot. Seine Frau
fuhr hinter ihm her, wurde Zeugin. Der dritte Sohn ist Kite-Surfer in
Südspanien.
Sie konfrontierte mich damit, dass sie denke, über ihr liege ein
Fluch. Erst war ich etwas erstaunt, doch sie war keine Wehklagerin, sondern
eine Frau, die genau und tief geschaut hatte, was in ihrem Leben und dem
Leben ihrer Vorfahren geschehen war. Sie suchte Rat bei einer Pfarrerin,
die ihr empfahl nachzuschauen, ob sie irgendetwas in ihrer Kindheit finden
könne. Sie untersuchte ihr Leben und sagte mir stolz, sie sei fündig
geworden. Ihr Vater hatte, als dieses Haus noch ein Bauernhaus war und
die Arbeit hart war, seine erste Frau verlassen, weil diese sehr krank
wurde. Das erste Kind aus der Ehe nahm die erste Frau mit. Er brauchte
als Bauer die Arbeitskraft seiner Frau. Der Vater heiratete erneut, die
Mutter meiner Gastgeberin. Diese bekam auch nur ein Kind. Aufgrund der
Umstände der Trennung, bzw. des Verstoßens der ersten Frau
konnte ich mir vorstellen, wie dann ein Fluch, eine Verwünschung,
ob bewusst oder gar unbewusst, entstehen konnte.
Am nächsten Morgen wachte ich sehr, sehr früh auf. Setzte mich
hin, meditierte, betete für die Gastgeberin und ihren Mann, für
den Vater, die erste Frau
. Und ich nutzte mein Vergebungsmantra.
Dies gab ich meiner Gastgeberin beim Frühstück und sagte ihr,
dass ich schon eine Stunde damit gearbeitet hätte und sie, wenn sie
wolle, dieses Mantra sprechen könnte, wobei sie an die jeweiligen
beteiligten Personen denken solle.
Ihr Mann zeigt mir noch seine Imkerei. Früher gab es im Ort 25 Imkereien,
heute 4 oder 5. In der DDR hatte es sich noch richtig finanziell gelohnt,
Bienen zu halten, heutzutage sind noch nicht mal die Bauern interessiert,
ihre Felder durch Bienen bestäuben zu lassen, selbst wenn die Erträge
sich dann um ein Drittel erhöhen. Die EU zahlt soviel Ausgleichszahlungen
an die Bauern
.., nun da hab ich keine Ahnung, trotzdem bedauerlich.
Ich bekomme einen Honig mit auf den Weg und es geht weiter. Ich gehe noch
lange mit dem Thema des Hause, Schritt für Schritt für die Gastgeber,
für deren Thema, die Erde berührend, bewusst
.
Gegen 14 Uhr komme ich an einer Wiese vorbei. Der Bauer treibt etwa 250
Kühe von der Weide in den Stall zum Melken. Ich beschließe,
mir das mal anzuschauen, auch die Kühe wertzuschätzen, die täglich
ihre Milch geben. Völlig unvorbereitet bin ich nach und nach erst
überrascht, dann mehr und mehr geschockt.
Wieso werden diese Kühe mittags gemolken. Werden sie jetzt schon
drei mal am Tag gemolken? In der Zeitung hatte ich gelesen, dass die "Produktion"
von Milch im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 200 Liter pro Kuh
gesteigert wurde. D.h. jede Kuh gibt täglich durchschnittlich 600-700
ml mehr Milch. Das kann doch nicht normal sein, hatte ich schon beim Lesen
gedacht. Etliche dieser Kühe hatten überübergroße
Euter. Sie versuchten schon, wegen dieser Monstereuter breitbeinig zu
gehen, was Kühe aber nicht können. 10-12 Kühe hatten einen
Hüftschaden rechts, lahmten und hatten Schmerzen. 4-5 Tiere hatten
Schmerzen am Huf, mit dem sie gar nicht auftreten konnten. Also, mehr
als 10 Prozent der Kühe waren augenscheinlich krank. Solche überzüchteten
Euter gehören für mich dazu.
Der Imker hatte mir erzählt, dass sich die Bienen, setzt man die
Züchtung der Fleißigsten nicht fort, zu Wildbienen "zurück"
entwickeln. Ich fragt mich, würden sich die Kühe, wenn man sie
nicht ständig weiter "hoch"züchtet auch wieder auf
ein gesundes Maß "zurück"entwickeln?
Weiter fragte ich mich, ob ich noch weiter ruhigen Gewissens Milchprodukte
essen könne. Diese ständigen "Produktionssteigerungen"
gehen schon lange nicht mehr "auf keine Kuhhaut"!
In Verchen, am Kummerower See frage ich im evangelischen Kloster der Benedektinerinnen
nach einer Herberge. Wir kommen schnell ins Gespräch, auch über
die Ereignisse des Tages. Ich erzähle auch von einem Gebetstanz des
"Abwun", des Vaterunser in der Sprache von Jesus, dem aramäischen.
Später tanzen wir zusammen eine Zeile davon.
Schwester Karin berichtete von eigenen Pilgererfahrungen und das ihr einmal
niemand ein Quartier geben wollte. In Demmin, meiner nächsten und
letzten Station dieser Etappe besorgt sie mir ein Bett bei einer katholischen
Familie, die mich gerne aufnehmen wollen.
In den letzten Tagen bewölkte es sich schon mal hin und wieder. Einmal
zog ich sogar meine Sandalen aus, wechselte in meine festen Schuhe, die
ich die ganze Zeit mitgeschleppt hatte. Nach einer halben Stunde war das
tröpfeln aber vorbei und die bewährten, luftigen Sandalen zierten
wieder meine Füße. Heute war es etwas mehr bewölkt, es
tröpfelte fast ein bisschen. Doch Wind und Wolken ließen eine
Schneise für mich offen. Es war kühl, aber trocken. Ich kam
an einem wunderschönen Wasserrastplatz für die Wassersportler
an der Peene vorbei, genoß einen Hügel, wo kreisförmig
vielleicht 150 schon 15 Meter hohe Birken wuchsen und kam schon gegen
14 Uhr in Demmin an. Kurz überlegte ich, ob ich vielleicht mit dem
15-Uhr-Zug nach Hause fahren sollte. Es war besser, den Tag, die erste
Etappe nach 500 km am Zielort zu zelebrieren, ausklingen zu lassen. Ich
schaute mich in Demmin um, der mit drei Flüssen gesegnet ist.
Meine Gastgeber hatten sich ihren Garten mit allerlei überdachten
Schuppen gemütlich gemacht. Ausgediente Fenster, die sonst weggeworfen
worden wären, zierten jetzt ein Gewächshaus. Eine alte DDR-Wurstbude,
wie ich sie aus dem Fernsehen kannte diente als Laube. Ein weitere Bereich
war überdacht mit Kamin, wo wir unser Abendbrot zu uns nahmen.
Am nächsten Morgen, beim Frühstück, klingelte Schwester
Karin und überreichte meinen Gastgebern als Dankeschön, dass
sie mich aufgenommen hatten, einen Blumenstrauß.
Ich verließ mein letztes Quartier auf der ersten Etappe bei Dauer-Nieselregen.
Es ist der 10. Mai 2007. Hans holt mich in Flensburg am Bahnhof ab und
möchte meinen Rucksack nach Hause tragen.
Vom 11.-13.6. nehme ich an einem Alltagretreat von Thich Nhat Hanh in
Berlin teil. In diesem Rahmen gehen wir mit ca. 250 Menschen schweigend
von der Humboldt-Universität durch das Brandenburger Tor bis in den
Tiergarten. Thich Nhat Hanh versteht dieses achtsame Gehen im Frieden
und Schweigen als Geschenk für die Stadt. Kurz vor dem Brandenburger
Tor wird die Polizei auf uns aufmerksam. Der Organisator erklärt
unser Anliegen und die Polizisten helfen sogar mit einer kurzfristigen
Sperrung einer Straße. Nach dem Brandenburger Tor biegen wir links
Richtung Stelenfeld ab, dann rechts in den Tiergarten und meditieren noch
eine Weile zwischen blauen Blumen im Sonnenschein. Später gehe ich
noch achtsam durchs Stelenfeld und bringe das Geschenk des Friedens zum
Reichstag. Möge er dort viele Früchte tragen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich all diese Erfahrungen machen durfte, so
intensive Begegnungen erleben durfte. Ich fühlte mich auf der ganzen
Reise sehr gesegnet.
Danke allen, die mich unterstützt haben, mit Quartier, Finanzen,
guten Wünschen, als MitpilgerInnen und mit allem, was ich jetzt hier
nicht erwähne
Danke.
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Jede/r ist herzlich eingeladen jederzeit mitzupilgern. Eine Stunde, einen
Tag, eine Woche oder die ganze Zeit.
Ich bin dankbar für jede Art von Sponsering, sei es durch eine Quartiergebung,
durchs Mitpilgern, durch gute Gedanken und Gebete oder finanzieller Natur.
Nächste Etappen
14.-19.9.2007 Ballum/DK bis Flensburg/D entlang der deutsch/dänischen
Grenze
24.9.- 22. Oktober Demmin, Usedom, dann entlang der deutsch-polnischen
Grenze von Nord nach Süd, diese immer überschreitend, durchlöchernd
(damit persönlicher, kultureller und kollektiver Austausch leichter
stattfindet), verbindend (damit wir spüren, das wir auf einer Erde,
hier in einem Kontinent, leben)
25.3.2008 bis Ende Mai 2008, weiter die deutsch-polnische Grenze südwärts
unterwegs, danach entlang der deutsch-tschechischen Grenze, dann Richtung
Harz (um später weiter nach Westen über das Münsterland
und in die Niederlande)
Am 6.11.07, 19:30 Infotreffen: Einblicke und kleine Geschichten vom Pilgern
und weitere Pläne
. Interessierte und potentielle Mitwanderer
oder bereits Mitgepilgerte sind herzlich willkommen.
Kontakt
Thomas Heinrich Schmöckel, Grosse Str. 37, 24937 Flensburg 0461-4808497
Das Pilgertelefon 0174-8409120 ist bei jeder Etappe täglich von 17-18
Uhr erreichbar.
Pilgertagebuch/Blog: www.steppps.net Email: thomasheinrich@schmoeckel.net
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