Erstmalig seit Start alleine unterwegs

Es ist kühler geworden, die Eisheiligen sind unterwegs und machen ihrem Namen alle Ehre.
Die Donau macht einen Knick nach der Eibe – ich nehme die Strecke über die Berge Richtung Ybbs. Es geht rauf und runter und macht Spaß nach einer Weile an der Donau Abwechslung zu haben. Wunderschöne Landschaft. Abends erreiche ich St. Martin und bei Elfriede und Josef zu Gast. Josef ist jetzt 71 und hat Wirbelsäulenenpropleme, es fehlt eine Bandscheide, die hat sich aufgelöst. Jetzt können die beiden leider nicht mehr so viel wandern gehen, wie sie möchten. Eines ihrer Kinder hat eine Magische Madratze gekauft. Die ist ziemlich dick und fest – soll sehr teuer gewesen sein – auf der ich mich wunderbar entspannen kann und fast noch den Besuch im Wohnzimmer vor der Nacht verpasse. Auch in der Nacht schlafe ich ausgesprochen entspannt auf dieser Unterlage und geniesse das Frühstück sehr. Selbst gesuchter Lindentee, Müsli mit selbstgetrockneten Pflaumen und Walnüssen aus dem Garten. Ich werde verwöhnt. Schliesslich bekomme ich noch nen ganzen Sack von den leckeren getrockneten Pflaumen mit und auch von den Walnüssen.
Die beiden sind begeistete Wanderer und verlocken mich fast noch, meine Richtung zu ändern und durch die Alpen zu gehen. Aber ich habe das Gefühl, das es über Wien gehen soll. Der Ötscher – ein 1.700 Berg hat sich zwar machmal gezeigt, aber meist etwas in Dunst gehüllt. Daran hält sich auch in den nächsten Tagen das Wetter. Die Alpen sind zu erkennen, aber die leichte Vermilchung der Luft empfinde ich als Schutz und Hinweis, nicht die Richtung ändern zu sollen oder müssen, nicht in Versuchung geraten. Übrigens, ich hatte vorher noch nie von dem Ötscher gehört oder gelesen, geschweige denn ein Bild von ihm gesehen. Und er ist wunderschön – allerdings noch mit einer deutlichen Schneehaube.

In den nächsten Tage erleben ich manchmal, dass ich total mit meinem Kopf beschäftigt bin, nicht so zentriert bin. In der Gruppe gab und gibt es da mehr Stabilität.

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