Heiß und staubig, stinkig
Es ist ein heißer Tag an dem wir zu dritt, Michael, Aurelia und ich die Stadt Linz verlassen. Die barmherzigen Schwestern des Karmel, bei denen wir zu Gast waren, sind sehr nett zu uns gewesen. Wir durften Küche und Haus und Garten benutzen, hatten alle ein Einzelzimmer. Die Generaloberin hatte unser Anliegen erhört und uns nach einem ausführlichen Gespräch für einen sehr reduzierten Betrag aufgenommen. Wir können wirklich sagen, das wir erholt sind und weitergehen wollen, als wir aufbrechen.
Christian, den wir bei der Quartiersuche in Linz kennengelernt hatten, hatte uns während unseres Aufenthaltes zum Essen in seine individuelle gemütliche Gaststätte eingeladen, und uns eine riesige Portion Gnocci mit Spargel und einen leckeren Salat und ein Getränk nach Wunsch serviert.
All die lieben Menschen, die uns in Linz geholfen haben, nehmen wir mit mit unseren weiteren achtsamen Schritten Richtung Osten.
Wir hatten die beste Seite von Linz kennengelernt.
Dann….. lernen wir die andere Seite von Linz kennen. Am östlichen Ausgang von Linz sammeln sich die Industrieanlagen, Chemieanlagen, Hochöfen und sonstiges, was uns schwer atmen läßt und uns alle drei nötigt, aus irgendetwas einen Mundschutz zu basteln. Schliesslich überstehen wir den langen Marsch durch dieses Viertel und können wieder tief durchatmen, als wir die ersten Büsche und grünen Sträucher, Bäume auf der anderen Seite der Donau erreichen. Es ist erstaunlich, wie wenig Natur es braucht, um gute, bessere Luft zu haben und auch ein deutlich fühlbar freundlicheres energetisches Feld zu betreten.
Es ist ein heißer, schwüler Tag, der sich aufbaut. Am Deich entlang gibt es wenig Schatten. Ich bastel mir einen Sonnenschutz aus meinem Rolli auf meinem Cappi. Wie´s aussieht ist mir egal, Hautsache es schützt. Es ist wunderbar mit den beiden zu laufen. Das energetische Feld, dass wir gemeinsam aufbauen ist deutlich fühlbar. Auch werden wir gegenseitig durch unsere Anwesenheit und der stillen AchtsamkeitsPraxis daran erinnert, im Moment zu sein.
Am Abend gehen wir noch zur Donau, obwohl es ein kleiner Umweg ist, und es schon spät geworden ist, doch die Haut klebt und die Erfrischung ist fantastisch. Es ist toll an dem kleinen Kiesbettstrand in der Donau zu baden. Auf der Quartiersuche – es ist schon etwa halb neun – macht uns Maria auf. „Es könnte ja Jesus vor der Tür stehen“ und so will sie uns auf jeden Fall aufnehmen. Sie hat einige Hindernisse zu überwinden, denn ihre beiden Kinder sind von der Idee nicht sooo angetan, wollen sich über Nacht in ihren Zimmern einschliessen. Der Mann ist unterwegs und kommt erst um 2 Uhr nachts nach Hause – steht spät am nächsten Tag auf. Er würde es ja gar nicht mitkriegen, meint sie, aber die Vorstellung mitten in der Nacht, vielleicht auf einen erschreckten Ehemann im Bad zu treffen…. er muss informiert werden. Und dann ist unser Quartier in seinem Arbeitszimmer, in dem er gerne all die Dinge an denen er arbeitet auf dem Boden verteilt – all diese Dinge muss sie zusammenräumen. Die gute Maria ist supernett und am nächsten morgen stellen wir noch fest, das wir eine gemeinsame Freundin haben, die Petra Holzhauser, die inzwischen Durga heisst und in einem spirituellen Zentrum im Elsaß wohnt und tätig ist. Dankbar und gut genährt ziehen wir weiter.
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