Über Ostern war Ashvini Mitpilgerin, ihr Bericht

Friedenspilger Einblicke und Ausdrücke mit der Gruppe und Thomas vom 16. – 30. April

Friedenspilgern wie geht das eigentlich, wollte ich wissen. Ich hatte von Thomas gehört, fand es spannend und dann wirklich richtig toll. Als Sandra sich angeboten hatte mit dem Auto zu fahren und auch nach Gastgebern für alle Mitpilger/innen Ausschau zu halten war ich begeistert. So konnte ich meinen Schlafsack und Isomatte im Auto lassen plus noch eine kleine Tasche mit Extra wie eine 2. Lange Hose, die noch etwas wärmer war, oder Pullover und Hose für die Nacht. Ich konnte mir das Wetter nicht vorstellen. Auch hatte ich gedacht, noch ein weiteres T-Shirt, Strickjacke und ein zweites Handtuch ist nicht schlecht.

Am Samstag Abend sind Sandra und ich gemeinsam in Bregenz angekommen. Die Unterkunft für die Nacht und treffen mit den Mitpilgerern war bei Nicole. Wir waren die ersten und haben uns miteinander bekannt gemacht. Als auch Thomas mit Helge und Silke von Lindau ankamen haben wir zu abend gegessen und hatten wir eine kleine Austauschrunde zum kennenlernen, was für Erwartungen und Organisatorisches usw.  Außer Thomas kannten wir uns ja nicht. In Nicoles Wohnung haben wir uns dann ausgebreitet. Sofa und Fußboden mit Isomatte und Schlafsack belegt einschließlich Rucksäcke und Klamotten. Danke Nicole, es war so schön. Am morgen um 6 Uhr aufstehen – wie dann jeden morgen – Badezimmer oder Sachenpacken oder Frühstück vorbereiten und aufräumen. Um 7 Uhr meditieren, das heißt: schütteln- recken- gähnen, hinsetzen tönen- stille, manchmal Austausch. 8 Uhr Frühstück, manchmal in Stille. 9 Uhr losgehen. Vor der Tür treffen in der Runde zusammenstehen um all unsere Helfer und Geistwesen einzuladen, für einen guten Tag, für Hilfe zu bitten für uns für das Pilgerprojekt- für Frieden von Mensch, Tier und Natur- für schönes Wetter oder schöne Erlebnisse, für die Achtung der gesamten Schöpfung, für die Gastgeber des jeweiligen Abends ect. Noch einmal Verbeugung vor unserer Göttlichkeit.

Wir hatten uns auch vorgenommen stehen zu bleiben, wenn die Kirchenglocken läuten. Inne zu halten und dem Geläut zu lauschen. Mir gefällt das sehr, diese kleine Pause.

Es war Sonntag und wir in einer katholischen Region, erst einmal ein bißchen gewöhnungsbedürftig.

Der erste Tag, gemeinsam gehen Schritt für Schritt in Achtsamkeit und in Stille. Die Erde zu spüren, die Umgebung, die Mitpilgerer und auch mich zu spüren, vielleicht auch unsere eingeladenen Helfer wahrzunehmen, ganz mit mir in Einklang zu sein. Das ist schon ein schönes Ziel das sich zu üben lohnt.

Nicole ist noch den halben Tag mit uns gepilgert, durch ein Tal mit einem Fluß. Auf der anderen Seite Bärlauchfelder unter Bäumen, wie lecker und gesund. Es ist immer alles schon da.

Durch den Wald, kleine Anhöhen, weite bunte Wiesen mit den vielen Wildkräutern. Es geht langsam Bergauf. Nach einer längeren Pause verlässt uns Nicole und wir gehen weiter.

Ich versuche meine Gedanken zu sammeln gehe eine Weile für die heutigen Gastgeber. Ich kann mir nicht vorstellen wie Sandra das schaffen kann, ohne Geld für 5 Leute, die die Gastgeber noch gar nicht gesehen haben, eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. Ich dachte an Sandra und habe ihr Kraft, Leichtigkeit, Gelassenheit gewünscht und bin auch für sie eine Weile gepilgert. Einfach für das Gelingen. – Die Gedanken wandern so leicht davon. – Atmen, sich erinnern was jetzt ist und wieder in dem Moment bleiben.-

Und das hat mich am meisten beeindruckt: Jeden Abend haben Menschen ihre Türen und ihre Herzen aufgemacht uns eingelassen und willkommen geheißen. Wir bekamen eine Schlafmöglichkeit, essen am Abend und am morgen. Ich danke Dir Sandra, das Du mit uns warst und für uns gesorgt hast.

Ich danke aber auch den lieben Gastgeber Familien, dass ich so gute heilsame Erfahrungen machen durfte. Diese Offenheit die mich so sehr überrascht hat.

Die Möglichkeit auf Menschen zu treffen die offenen Herzen sind und interessiert an dem Friedenspilgern und sich mit uns austauschen, geben mir ein Gefühl von Liebe und auch mein Herz öffnet sich. Es fühlt sich so richtig an.

Jeder einzelne Tag war voll Bereitschaft für große und kleine Glücksmomente und Wunder.

Als wir in St. Annen in einer kleinen Kapelle mit Sandra verabredet auf dem Weg nach Hittisau. Das Wetter war wieder wunderbar. Wir waren schon am Fluß gewesen und ich habe meine Füße im Wasser abkühlen lassen. Vorbei wieder an den schönen Blütenwiesen und die hohen Berge rundherum zum Teil mit Schnee. Wir sind zuerst Jede/r für sich alleine in die Kapelle gegangen, die sehr einfach und liebevoll geschmückt war. Ich habe gesungen und es hallte wunderbar wieder. Ich war ganz gerührt.

Draußen auf der Bank in der Sonne zu sitzen war schon sehr warm. Da kam eine ältere Frau aus dem Haus neben der Kapelle und sagt uns, wir könnten in ihrem Garten sitzen denn dort war es schattig und sehr gemütlich. Sie hat uns auch einen frischen Kräutertee gekocht. Einfach so.

Als Sandra auch da war haben wir erst Mittags- Picknick auf der Wiese gemacht und einen langen Austausch gehabt. Wir hatten alle viel zu erzählen. Dann sind wir zusammen in die Kapelle gegangen und haben getönt und ein Gebet gesprochen. Das war unglaublich. Welche Klänge, welche Kräfte waren da wohl am wirken? Ich war ganz verzaubert und das hat mir den ganzen Nachmittag Kraft gegeben, denn der Weg wurde beschwerlicher und stieg stetig an. In mir war es friedlich und still.

Einen anderen Tag sind wir auch wieder los gepilgert. Erst am Bach entlang durch Felsenabhänge Serpentinmäßig über dicke Baumwurzeln immer weiter in die Höhe, Schritt für Schritt für Schritt und kamen über einer alten Holzbrücke an einem der ältesten Sägewerke dieser Gegend vorbei. Viele dicke Bäume lagen hier. Das Sägen war sehr laut und ich bin zu einen dicken gefällten Baum gegangen, stellvertretend für alle Bäume, habe die Augen geschlossen, gebetet, gedacht, gehört, gefühlt.

Holz ist schön, Türen- Parkett- Fenster- Häuser- Möbel und es ist gut Holz zu haben und es müssen auch Bäume gefällt werden, aber benötige ich alles, nur weil es das gibt? Wie gehe ich damit um?- Die Regenwälder werden immer weiter abgeholzt auch um das Holz zu verfeuern, oder um das Land anders nutzbar zu machen. Wir sind angewiesen auf die Bäume. Ich habe darum gebetet, daß Menschen achtsamer werden Umweltbewußter und nur nehmen was sie benötigen. Es ist so schön einen Baum zu umarmen. Bäume haben so viel Wissen und Kraft. Wenn ich die Blätter eines Baumes esse, fühle ich die Kraft des ganzen Baumes in mir.

Beim gehen denke ich an meine Beine- meine Baumwurzeln- Wie gut sie mich tragen, wie langsam ich bin.

Wir kommen vorbei an Bergabhängen mit großen Felsbrocken vielleicht von Bergabrutschen oder Lawinen. Die liegen in der Landschaft und auf einigen wirklich großen Brocken wachsen große Bäume mit dicken langen Wurzeln rundherum tief in die Erde gegraben. Der Felsbrocken sozusagen mit dem Baum verwachsen. – Beim gehen habe ich mich daran erinnert bewusst zu gehen. Die Füße zu spüren und mich mit der Erde zu verbinden. Pause im Schatten. Wie gut es ist einen Augenblick aus der Sonne heraus zu kommen. Ich habe mich wärmer angezogen und ein bißchen geschlafen.

Das Wasser um uns herum, die Quellen, Seen und Bäche und ich bin für das Wasser gepilgert Schritt für Schritt und habe mir vorgestellt wie eine Quelle aus der Erde entspringt und sich mit dem Himmel, der Sonne in Verbindung bringt und anfängt zu fließen mit all der Information. Der Schnee auf den Wiesen, wie er anfängt zu schmelzen und in den Bach fließt mit der Info von Kristallen, Kräutern, Wurzeln, Gras. Der Bach wird ein Fluß und an beiden Seiten entlang wachsen Kräuter und Blumen auch Bäume geben dem Fluß Infos mit auf dem Weg bis letztlich ans Meer. Alles ist im Wasser gespeichert und so wird das Wasser heilig und macht uns gesund. Sauberes Wasser sollte für alle Menschen da sein und für die Tiere und Pflanzen auch, das wünsche ich mir von ganzem Herzen. Auch ich möchte mich immer daran erinnern und sorgsam mit dem Wasser umgehen. Wir haben aus den Flüssen unsere Wasserflaschen nachgefüllt und ich habe es genossen dieses Wasser zu trinken. Es bekommt gleich eine andere Qualität weil ich achtsam und bewußt damit bin.

Ich könnte immer so weitererzählen, ich bin so gefüllt mit Erlebnissen, das ich fast überschäume. Ich bekomme eine Idee davon was es heißt Friedenspilgerin zu sein. Es ist wie ein Puzzle- Spiel das langsam rund wird. Schritt für Schritt schweigend in meiner ganzen Präsenz. Ich bin Teil dieser wundervollen Schöpfung, ich bin in Frieden.

Von Gunzesried aus hatten wir uns nun doch entschlossen ein Stück zum Hochgrat aufzusteigen. Ganz schön hoch. Ich glaube es hieß Rindalbhorn auf etwa 1800m Höhe. Unterwegs sind wir schon viel durch Schnee gelaufen und das Gehen war nicht so einfach und manchmal die Wege auch matschig naß. Ich war versucht in die Fußtapfen von Helge zu gehen der vor mir ging, aber die Schritte waren doch zu groß für mich und so habe ich eigene Fußstapfen gemacht und ich habe mich daran erinnert, das wir die Vorbereiter sind für die die nach uns kommen. Wir bahnen oder ebnen den Weg, symbolisch für unsere Kinder, den zukünftigen Generationen für die ganze Welt und auch unsere Ahnen haben uns schon den Weg bereitet. Mit diesen Gedanken ging es mir gut und ich konnte weitere Schritte tun immer höher und höher mit Pausen zum verschnaufen und was trinken. Der Blick von oben entschädigte für die Anstrengung. Was für eine Aussicht ins Tal, in die Berge und die Sonne. Helge und Silke sind noch weiter hinauf bis zur Spitze und haben dort einen schönen Text in ein Buch hineingeschrieben von uns Friedenspilgern. Ich habe mir aber schon Gedanken gemacht, wie wir hier wieder runterkommen sollten. Es sah aus wie eine Skipiste steil nach unten, alles voller Schnee. Helge und Silke hatten Stiefel an, ich Turnschuhe und Thomas Sandalen und eigentlich wollten wir noch weiter auf dem Grat pilgern runter und rauf und -mal sehen. Es war rutschig glatt und matschig und manchmal trat ich in ein Loch und darunter war der Schnee aufgetaut und es floss Wasser. Ich bin ein paar Mal hingeflogen, die anderen wahrscheinlich auch, aber ich hatte mit mir genug zu tun. Es gab auch große Steine über die ich mich quälen musste. Wenn es gar zu schwer wurde war immer eine stützende Hand da von Helge und Thomas und so haben wir es gut gemeistert. Wir haben viel Zeit benötigt und erst mal eine Pause gemacht und uns dann entschlossen einen kürzeren und leichteren Weg durchs Tal einzuschlagen. Das war schon ein sehr anstrengender Tag. Auf den Wegen stand immer wieder mal ein großes Schild mit der Aufschrift ‚Achte Deine Grenzen’. Ich bin jedenfalls an meine körperliche Grenze gekommen. Schön das mir die Gruppe geholfen hat und ich mitgegangen bin.

Ich hatte zu wenig getrunken und die Sonne tat ihr übriges und abends war ich nicht nur geschafft sondern mir war auch übel, schwindlig, kalt und ich hatte Kopfschmerzen. Dafür brauchte ich mich aber nicht um mein Bett zu kümmern. Sandra hat uns wieder zu einem Gastgeber Paar mit 2 Kindern auf einem Bauerhof gebracht. Unten im Stall waren Kühe und oben drüber im Heuboden durften wir unser Lager aufbauen. Schlafsäcke raus alles war gut. Die Gastgeber hatten Besuch, ein Ehepaar im Gästezimmer und ein paar Jugendliche. Es wurde Gegrillt, gab Salate Brot und Käse. Wir saßen alle draußen am langen Tisch und es war eine fröhliche Runde. Nichts war fremd, wir gehörten einfach dazu. Mein Unwohlsein machte mir gar nicht so viel aus. Ich trank meinen Tee und hab ein bißchen Gemüse und Brot gegessen, bin früh in Heu und am nächsten Tag ging es schon wieder.

Es war nicht so, daß es immer einfach war mit der Gruppe. Wir hatten auch so unsere Kanten und Ecken und nicht auf jede Befindlichkeit konnte Rücksicht genommen werden. Wir waren immerhin 24 Stunden zusammen 10 Tage lang. Viele Stunden schweigend. Wir hatten unsere Austauschrunden und haben uns alle Mühe gegeben uns zu sagen wie wir uns fühlen, was wir uns wünschen und wo es Kompromisse geben kann. Kommunikation und Streitgespräche zu führen können wir lernen und das war eine gute Möglichkeit. Wir können voneinander lernen, sind auch Spiegel füreinander. Wenn ich zum Beispiel auf Jemanden warten muß und ungeduldig bin, obwohl die Zeit klar ist wann es losgehen sollte, so kann ich schauen was mit meiner Ungeduld ist- wo kommt sie her- wie ist sie entstanden- wie kann ich besser für mich sorgen, vielleicht kann ich während des Wartens meine Aufzeichnungen machen, wo ich doch sonst so wenig Zeit dafür finde.

Zwischenzeitlich waren wir eine Gruppe mit sieben Personen. Nicole ist noch einmal für ein paar Tage wiedergekommen und Andrew, den wir vorher noch nicht kannten.

Am Ostersonntag bei den Gastgebern der Bäckerei hatten wir ein schönes Osterfrühstück. Alle um den kleinen Couchtisch herum auf dem Sofa und den Sitzkissen sitzend und als wir aus dem Fenster schauten war dieser wunderbare Regenbogen, von dem Thomas schon erzählt hat, da. Danach haben wir Andrew verabschiedet und am Abend Helge, der am Mo. früh fahren wollte. Am Ostermontag haben wir in der kleinen Kapelle unserer Unterkunft, in dem St.Hildegart -Zentrum für Jugendliche, meditiert und getönt.- Ach nein, nicht alle. Nicole war leider ausgesperrt worden und konnte nicht rechtzeitig wieder ins Haus kommen. Schade.

Eigentlich war das Haus geschlossen und die Ordensschwestern hatten frei. Die Schwestern wohnten in dem Haus und so haben sie uns großzügig ermöglicht 2 Nächte zu bleiben und durften auch die Kapelle nutzen. Sie war wunderschön. Es war so viel Güte zu spüren, so viel Weiblichkeit. Es war warm und gemütlich. Das tönen war für mich so viel zarter, feiner, höher, leiser und doch Kraftvoll. Vielen dank für diese Erfahrung.

Dann haben wir Nicole verabschiedet. Eigentlich wollte ich sie gerne gemeinsam mit Sandra wieder zu ihrem Auto bringen, aber ich musste mich ausschlafen. Außerdem hatte ich eine Entscheidung zu treffen. Sollte ich weiter mit Thomas pilgern bis Sa.? Ich musste am So. spätestens wieder zu hause sein, weil ich meiner Tochter versprochen hatte sie ins Krankenhaus zu begleiten oder sollte ich morgen mit Sandra und Silke nach hause fahren. Ich wollte erst mal schlafen mich ausruhen und dann in die Kapelle gehen um zu meditieren und auf eine Antwort hoffen.- Wir hatten unseren Ausklingtag/Erholungstag und am Nachmittag hatten wir 4 Leute  uns zum Eisessen verabredet und getroffen.

Am Di. war Abreisetag und ich habe mich endlich entschlossen mit Thomas Richtung Reutte zu pilgern. Erst einmal den Rucksack neu zusammenstellen. Auf was kann ich noch verzichten, was benötige ich unbedingt. Isomatte und Schlafsack blieb auch im Auto. Verabschiedung von Sandra und Silke.

Ich blieb mit ein paar Ängsten zurück. Der Rucksack war etwas schwerer, wie geht es zu zweit zu pilgern, kann ich mithalten- auch so weit laufen, habe ich genug power und Frieden in mir? Vor allen Dingen war ich aber neugierig darauf, wie wir wohl Gastgeber finden können, oder zu zweit zu schweigen. Es ist etwas anderes in einer Gruppe zu gehen mit dem Fokus für Frieden zu pilgern oder zu Zweit, auch für die Menschen die wir begegneten. Wir sind Friedenspilgerfreunde aber kein Paar.

Wir sind durchs Tal Richtung Musau und wollten aber eigentlich nicht an der Strasse pilgern. Wir haben versucht den Weg am Fluß zu finden und nicht gefunden. Dann sind wir über eine Wiese und wollten versuchen den Weg über ein Abbruch zu finden. Wir kletterten ein bißchen kamen aber bei keinen Weg an. Dann haben wir erstmal Pause gemacht und wurden von Zecken attackiert, also sind wir lieber weiter. Dann sind wir den Fahrradweg entlang durch Tal. Es war dann sehr schön zu gehen Schritt für Schritt und schweigend. Wasser schöpfen, pause machen, ein bißchen schlafen, weiter gehen. Als wir in Pflach ankamen war es schon 18Uhr und nun fanden wir noch Leute im Garten und Thomas hat gefragt. An diesem Abend wurden wir etliche Male an alleinstehende Leute weiterempfohlen. Ich fand das interessant, ich bin auch alleinstehend und konnte mir bisher nicht vorstellen, wie ich reagieren würde wenn mich Jemand bitten würde. Ich konnte die Menschen gut verstehen, ihre Ängste und Zweifel. – Ich mochte aber auch nicht mehr laufen und hatte schon Hunger, bekam auch den Gedanken, was machen wir wenn wir keine Gastgeber finden für heute.

Plötzlich war aber wieder alles ganz leicht. Eine ältere Frau gab uns Geld damit wir einen Platz zum schlafen finden könnten.  Es gab eine Empfehlung für vielleicht eine Blockhütte und wir könnten auch zurückkommen zum Abendessen.

Wir konnten die Straße nicht finden und wollten im Gasthaus danach fragen aber haben wir nicht, sondern Thomas hat vom Friedenspilgern gesprochen und die Wirtsleute waren sehr interessiert und auch die Angestellten haben Fragen gestellt und plötzlich hatten wir ein Zimmer in dem Hotel, Abendbrot und Frühstück  inklusive. Danke die Großzügigkeit und das Selbstverständnis. Leider wurde ich in der Nacht krank und wusste einfach nicht wie ich am nächsten Tag weiter pilgern sollte. Wir konnten aber nicht dableiben und ich hoffe sehr, das die Wirtsleute uns geglaubt haben als Thomas um Tee für mich bat und eine weitere Nacht im Zimmer. Thomas hat sich um alles gekümmert und auch noch mit einer Angestellten versucht in Reutte (etwa 3km entfernt)ein Zimmer zu organisieren was leider nicht funktionierte. Statt um 9Uhr wie versprochen sind wir erst viel später losgekommen. Ich wünsche mir, das die Gastgeber nicht schlecht von uns denken. Wir haben später noch eine Karte geschrieben an das Hotel mit der Bitte das sie weiter so großzügig bleiben für künftige Friedenspilger/innen.

In Reutte haben wir dann ein Hotel für 2Nächte gehabt und ich habe mich ausgeruht. Ich war richtig krank. Thomas hat mir immer Mut gemacht. Er meinte vielleicht sollte er sich auch ausruhen, evtl. noch eine Nacht länger bleiben. Ich weiß es hat Dir spaß gemacht für mich zu sorgen, Thomas, für mich zu meditieren- zu atmen und Niederwerfungen für mich zu machen. Es hat sich so gut angefühlt, daß Du für mich da warst und ich sein konnte, mit meiner Scham, meinem Schmerz und meiner Unvollkommenheit.

Dann kam es noch so, das wir eine 3. Nacht gemeinsam in Reutte blieben, bei Beate und ihrer tollen Familie. Thomas hatte sie im Bioladen bei Ullrich kennengelernt und fand das eine privatphäre angenehmer ist als ein Hotel zum genesen. Außerdem wollte sie von Thomas viel über Friedenspilgern und tönen erfahren. Wir wurden von dem Sohn und seiner Freundin bekocht und die Oma war auch mit dabei. Eine tolle WG.

Wir hatten am Freitag noch einen zweier Austausch und es wurde viel gesagt und vielleicht ist auch alles gesagt. Ich  danke Dir lieber Thomas für diese wunderbare Möglichkeit des Friedenspilgern- ich bin mir sehr nahe gekommen und oft glücklich gewesen, ich bin reich beschenkt und habe gute neue Erfahrungen mitgenommen. Ich hoffe ich kann einiges im Alltag einbringen und/oder ich komme auch wieder mit Dir pilgern.

Danke auch daß ich dies alles mit Euch Lesern teilen kann. Herzgrüße Ashvini

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