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StephanStephan kenne ich aus Waldbröl. Letztes Jahr im Juni, als Thich Nhat Hanh dort war, war er mir aufgefallen. Meisst hab ich ihn beim Essen gesehen und mich über seine wunderschöne, unglaubliche Präsenz gefreut. Schliesslich hab ich angesprochen. Stephan war da so ca. 23-25 Jahre alt. Er war ein Jahr in Japan bei einem Zen-Meister und hatte gelernt, Achtsamkeit zu kultivieren. Er erzählte auch, dass er gelernt habe, seine Sexualität zu kontrollieren und jetzt nicht mehr das Bedürfnis nach Sex habe. Eigentlich könne er Mönch werden, was er auch gerne würde – aber er habe sich entschieden, Pädagogik in Konstanz zu studieren. Er möchte den Kindern was von den Weisheiten (Achtsamkeitsübungen, Atemübungen, das Wissen vom Sein im Hier und Jetzt….), die er in Japan erlernt hat, weitergeben. Also schrieb ich Mitte März ein paar Zeilen per Email, meldete mich an. Ich hatte nur seinen Vornamen, die Email Adresse und seine tatsächliche Postadresse. Es kam keine Antwort. Meine Überlegung war, vielleicht die Route sogar zu ändern, ich könnte auch von Winterthur direkt nach Bregenz gehen, es gefiel mir ja auch gut in der Schweiz. Und doch – ich wollte ihn gerne wiedersehen, dachte, vielleicht meditiert er jetzt noch mehr, vielleicht liest er gar keine Emails mehr, ich geh einfach vorbei. Die Route bleibt so. Fühlt sich gut an. (Kurz kam auch in mein Hirn, vielleicht will er mich ja auch gar nicht sehen.) Ja, und dann stand ich da vor der Tür, und Marianne machte mir auf. Ich erkundigte mich nach Stephan und sie eröffnete mir, dass er gestorben sei. Und ich betrachte aus der Nicht-körperlichen Ebene unser Sein auf der Erde. Dieses Spiel des Lebens. Sollten wir es nicht einfach nur geniessen? Ist es nicht das Beste, einfach nur jeden Moment des Lebens mit jedem Atemzug zu geniessen, alles wahrzunehmen, jeden Moment auszukosten, was auch immer er bringt?!!!!!!!!!! Jaaaa!!!!! Danke Stephan, dass ich Dich kennenlernen durfte. Schade, dass es Dich hier nicht mehr gibt. Schön, dass es Dich hier gab. Und schön, dass Du irgendwie doch noch da bist. Ich grüsse Dich aus tiefem, liebendem Herzen. Und: Wir sollten uns alle immer an allen Begegnungen erfreuen, die wir tagtäglich erleben. Sie sind kostbar und sind alle einmalig. Comments are closed. |
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