Letter to Bernhards Grandchildren
Letter for all the grandchildren of my father Bernhard, die 26.10.20. Sorry only in German
An Jana, Florian, Lena, Nele, Nils, Nora, Finja, Jonas, Emily, Faton und Roy.
Ihr Lieben EnkelInnen von Bernhard mit euren Partnern, Familien und ja, eigentlich auch an alle Anderen im ‚Schmöckel Verbund‘
Ich bekomme zu hören ‚Herzliches Beileid‘ oder ‚I am sorry for your loss‘ ‚Der Verlust tut mir leid‘. Und das unter einem Artikel auf Facebook, wo ich erklärt habe, das ich froh bin, glücklich, das Bernhard nun endlich sein Leben abrunden konnte.
In einem Artikel, in dem ich erwähnt habe, dass er so lange krank war, dass es nun wirklich Erlösung war, dass er nun endlich gehen konnte.
All unsere Leben beginnen mit der Geburt und enden mit dem Tod. Alles Leben auf dieser Erde beginnt mit dem Anfang und dem Ende. Nur, das, was wir Gott, Universum, Existenz oder Es nennen, ist immerwährend. Von daher kommen wir und dahin gehen wir auch wieder. Leider oder glücklicherweise können wir mit unserem menschlichen Geist dieses Es, Existenz, Universum oder Gott nicht begreifen.
Auf der menschlichen Ebene erleben wir den Tod eines geliebten Menschen als Verlust. Dies ist sehr verständlich, wenn es unerwartet kommt oder wir mit diesem Menschen verhaftet, verbunden sind. Doch bei Eurem Grossvater oder meinem Vater konnten wir uns lange vorbereiten. Und sein Hinübergehen als etwas Gutes begreifen. Es gab keine Alternative.
So können wir natürlich die Erinnerungen in unseren Herzen und im Geist bewahren.
Thich Nhat Hanh, ein buddhistischer Mönch, jetzt 94 Jahre alt, bei dem ich viele Male in Frankreich, Deutschland und einmal auch in Vietnam war, hat so wunderbar mehrfach erklärt, dass ein verstorbener Freund oder Verwandter in den Angehörigen weiterlebt. Jetzt und hier. Das ist auf der körperlichen Vererbungslinie einfach zu verstehen. Same und Eizelle der, in diesem Fall, der Grosseltern kommen zusammen, daraus entsteht ein neuer Körper. Für euch in 2. Generation wird auch ein Teil eurer Grosseltern in euch weiter vererbt, also lebt logischerweise auch Bernhard in euch weiter. Und zudem alle Taten von Bernhard, hier möchte ich die guten besonders erwähnen, weil sie uns nähren, in uns weiterleben. Die Taten und Handlungen von Bernhard, die uns bereichert haben, leben in uns weiter. Die spirituellen oder lebensbereichernden Unterweisungen oder vorgelebten beispielhaften und uns prägenden Handlungen, die wir übernommen haben, leben so in uns weiter. Im Hier und Jetzt, heute, morgen und übermorgen…
Auch wenn Bernhard nun seinen Körper zurückgelassen hat, den wir nun in einigen Tagen in einem Grab ablegen, so bleibt doch vieles von seinem Leben und vorgelebten Taten und gesprochenen Worten in uns lebendig – indem wir davon etwas weitergetragen.
Indem das Unvermeidliche geschehen ist, Bernhard ist gestorben, hat er am Ende seines erfüllten Lebens seinen Körper abgelegt, verlassen. Können wir da wirklich von Verlust reden? Sollten wir uns nicht besser darüber freuen, vielleicht sogar glücklich sein darüber, was noch immer da ist?
Es heißt ja auch Beerdigungs- oder Trauerfeier. Können wir vielleicht ein bisschen mehr feiern, zelebrieren, und freuen, das Bernhard so ein angefülltes und gutes Leben hatte und es nun glücklicherweise abgerundet hat?
Kann ein ‚Verlust‘ gar ein neue Chance auf eine andere Betrachtungsweise bekommen.
Ich bin weiterhin froh und glücklich, das es jetzt so ist, wie es ist. Ich wünsche euch am nächsten Montag gute Begegnungen und Erinnerungen, auch mit dem Wissen, dass nun nur der zurückgelassenen Körper an Mutter Erde zurückgegeben wird.
Ich bin im Geiste und mit meinem Herzen dabei.
Halleluja und Amen
Thomas
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