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Auf der PferdefarmLiebe Freunde, heute schreibe ich von einem ipad. Sitze in der 1. Etage eines luxiruoesen Hauses. Die Pferdefarm gehoert dem 30 jaehrigem Mohammad, Sohn eines reichen Firmenbesitzers. Die Sonne scheint ueber den geraeumigen Balkon ins Haus. Ich befinde mich weiter auf der Hoehe von 1600-1700 Metern auf einer ausgestreckten Hochebene, zu beiden Seiten schneebedeckte Berge. Grundwasser gibts hier in 30 Metern Tiefe, so dass es viele Gaerten und Farmen gibt. Obwohl die Sonne es manchmal anders vermuten laesst, hat hier der Fruehling noch keinen Einzug gehalten. Das dauert noch 3 Wochen, hab ich mir sagen lassen. Etwa 40 km nach Zanjan, ploetzlich ein Schild nach Hamedan. uppps – die Entscheidung war ja schon gefallen, doch ich muss noch mal nachspueren. Ja, die Strecke ueber Hamedan, Isfahan und die Wueste ist sicherlich schoener, und es leuchtet auch in mir, die Natur leuchtet mir entgegen, und das waere sicherlich auch rein persoenlich die Wahl gewesen – doch entlang einer wichtigen Lebenslinie, von Nord ueber Tabriz und Teheran (ggf. Maschad), entlang einer Art Bundesstrasse (Autobahn verlaeuft ein paar km noerdlich parallel) das wird die Route sein. Mein Herz ist da ganz klar. Und ich folge meinem Herzen, auch wenn ich noch nicht so genau weiss, was das soll. Allerdings hat mich der Weg schon einiges gelehrt. Ich treffe einfach auf eine einfache Art und Weise ohne irgendwelches dazutun die richtigen Leute. War ich auf kleinen Strassen unterwegs, war ich mit einigen Herausforderungen (siehe Herausforderungen II) konfrontiert. Mit den Unannehmlichkeiten der groesseren Strasse hab ich mich schon irgendwie abgefunden, integriert, arrangiert. Auch ist der Verkehr in einigen Abschnitten nicht so stark, ansonsten gibts Ohrenstoepsel. Gehen aus dem Herzen unterstuetzt den inneren Frieden und ist gleichzeitig Trainingsinhalt mit Stoerungen umzugehen (Laerm). Den massiven Gestank einiger alter LKW vermeide ich, in dem ich auf der Seite laufe, aus dem der Wind kommt. Ich gehe fuer gewoehnlich auf der Seite, auf der mir der Verkehr entgegenkommt. Doch auch hier stelle ich mich um, fuehle mich auch sicher, wenn ich den Verkehr nicht ankommen sehe 🙂 Auf der grossen Lebenslinie entlangzugehen, ist gleichzeitig eine spirituelle Botschaft fuer mich. Bereit fuer ‚grosse Wege‘, gleichzeitig im innen ind aussen. In Soltaney bekomme ich eine Fuehrung durch den drittgroessten Backsteindom der Welt, der hier einfach in einem recht kleinen Dorf steht. an die 60 m hoch. sehr beeindruckend. Ueberall sind Verzierungen eingearbeitet, Kacheln in blau mit Schriftzeichen und haeufig auf den Rundgaengen weiter oben ueberall kunstvoll eingemetzelt die Schriftzeichen von Ali, dem vielleicht vertrautesten von Mohammad, dem Propheten. Sultan Mohammad Khoda Bandeh hatte den Dom vor 700 Jahren in Auftrag gegeben und eine wunderschoene Stelle auf der Hochebene zwischen den Gebirgen ausgesucht. Die laiblichen Ueberreste von Ali sollten hier von Irak hergebracht werden, so war der PLan, der allerdings nicht aufgegangen ist. Am naechsten Tag treffe ich auf einen Firmenmanager. Ich frage ihn, wie er sich denn den Iran in 5, 10, 15 Jahren vorstellt. Und obwohl er noch nicht mein Gatha gelesen hat, antwortet er: Wir werden den Iran langsam, Schritt fuer Schritt, veraendern, und wir beginnen an den Universitaeten (gemeint ist nicht der staatliche Weg, sondern ueber Information unter den Studenten….) wow!!! Spaeter sagt er: Viele Probleme im Nahen Osten sind auch darin begruendet, dass der iranische Staat die radikalen Palestinenser finanziell unterstuetz. Ferner: 30 % der Bewohner Israels stammen urspruenglich aus dem Iran, die sind mit uns verwandt. Und es sebst kann nicht nach Israel reisen, verboten fuer Iraner, aber er trifft sich gelegentlich mit Israelies in der Tuerkei. Seine neueste Innovation fuer die Firma kommt aus Israel, hat mit Wassernutzung fuer Pflanzen in trockenen Gegenden zu tun und wird bald produziert. Da bin ich aber baff und begeistert!!!! Einen guten Tag bevor ich eigentlich in Karram Darreh angekommen waere, werde ich auf die Pferdefarm gebracht (Gehe die 28 km bis hierher am naechsten Tag – Mohammad bringt mich am zur Ausgangsstelle). Als ich mit Mohammad ins Gespraech komme, merke ich gleich, welches Bewusstsein und Offenheit hier herrscht. Welche Innen-Raumgebende freie Energie. Viele Pferde kommen hier aus Holstein 🙂 Mit welch einer Liebe er mit den Tieren ist. Er selbst wusste lange nicht, was er machen sollte mit seinem Leben. Mit 17 wollte er ein Motorrad, der Vater hatte einen besseren Vorschlag und hatte die Idee mit einem Pferd. Aber erst vor 3 Jahren hat es ihn erwischt, sich in die Pferde verliebt, ist aus Teheran hierher gezogen und lebt seitdem hier. Im Moment ist die Verschoenerung des Gelaendes, vor allem mit Pflanzen im Vordergrund, danach soll ein Hotel entstehen, das am Anfang bis zu zehn Familien beherbergen kann und Leute aus Teheran anlocken soll. Eine weitere Aufgabe fuer ihn und den wohlwollenden Vater ist es, das Projekt auf eigene Fuesse zu stellen. Er gibt mir eine Klangschale in die Hand, die mir beim Spielen Traenen in die Augen treibt. Noch nie hat sie beim Ruehren so laut geklungen,gibt er zu verstehen. A holy moment, and a happy moment! Als ich spaeter mit Mohammad ueber die Unterhaltung mit dem vorher genannten Firmenmanager spreche, sagt er: Wir alle wollen keine Revolution. Wir haben aus der Geschichte gelernt, zwei schlechte Regime… Blutvergiessen…. Das wollen wir nicht noch mal. Und ich verstehe, das ist keine abgetrennte Vernuft, das hat Einsicht und spirituelles Verstehen, Fundament!!! ( Nebenbei bemerkt: Iran heisst soviel wie: Das Land der Arier) Alles Liebe Thomas Comments are closed. |
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