Unsere erste syrische Flüchtlingsfamilie

Thomas schreibt:

Wir haben unsere erste syrische Flüchtlingsfamilie kennengelernt!

Hier in Osmanie leben etwa 20.000 syrische Flüchtlinge. 10.000 in einem Flüchtlingslager, 10.000 in diversen Wohnungen verteilt.
Eine Familie mit 5 Kindern haben wir gestern kennengelernt und 2 x getroffen.
Beim ersten mal hatten wie einen Übersetzer – Murat – dabei, so dass wir ein paar Details erfahren konnten. Allerdings, der einzige von der syrischen Famile, der einigermassen türkisch spricht, ist der 8 jaehrige Ahmed (falls ich jetzt nicht die Namen vertauscht habe. Vater Mohammed (35) und Mutter Sena (30) haben vor 3 Monaten eine einmonatige Flucht zu Fuss von Homs bis in das hiesige Osmaniye unternommen. Dabei waren ihre 5 Kinder im Alter von 8-1 Jahr. Die Kinder heissen Ahmed, Said, Halil, Mahmut und Sinan.
Die Familie hatte sich zur Flucht entschlossen, nachdem Bomben auf ihre Stadt gefallen waren und sich 3 Familienmitglieder mit BombenSplittern verletzt hatten, darunter der Vater an der Hand und die kleine Tochter am Bein. Der Vater zeigt, dass seine Hand um das dreifache angeschwollen war.
Hier in der Türkei müssen erst mal Sprache (und Buchstaben) gelernt werden, schreiben von links nach rechts. Arabisch ist halt anders. Die türkische Regierung zahlt die Miete und es gibt Essen in einem Zelt, wohin die Familie hin un her pendelt. Die Kinder haben auch Bücher von der Hilforganinsation Roter Halbmond bekommen aber es ist noch nicht absehbar, ob sie hier die Schule besuchen können. Zuviele Menschen sind hier gleichzeitig angekommen und wollen versorgt werden. Murat wirft ein, er würde sich gerne als Lehrer für türkisch zur Verfügung stellen aber die Behörden können nicht so schnell reagieren. Der Vater hat hier und da mal ein paar Gelegenheitsjobs auf dem Feld.

Abends kauft Magdalena einen leckeren Kuchen und mit Gaesten der Familie sind wir dann ganze 14 Personen. Die Wunderkerzen begeistern die Kinder und rufen wahres Entzücken hervor, auch die Aussicht auf ein Kuchenstück 🙂

Natürlich sind wir noch mal eingeladen, werden sehen, wann und wie es sich einrichten laesst.

 

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