Pausentag in Passau
Ihr Lieben LeserInnen, UnterstützerInnen, SponsorInnen, sympatsche BegleiterInnen des Geschehens, 🙂
ich bin in Passau angekommen, verlebe hier heute meinen Pausentag, der mit allerlei Erledigungen gespickt ist. Allerdings auch mit ein bisserl Eisessen, vielleicht noch Kino usw. Es ist seit Mittag ein Regentag in Passau, so dass mir das Wetter es erheblich erleichtert, hier in einem Internetcafe zu sitzen und all das schriftliche und emailige zu tun.
Inn
Es waren noch schöne Tage am Inn bei sonnigem Wetter. Der Inn fühlt sich fast wie ein Kanal an. Schifffahrt ist nicht mehr möglich, wegen der vielen eingerichteten Staustufen mit Energiegewinnung. Das Wasser ist aber noch deutlich wahrnehmbar als Gebirgswasser, wegen der noch leicht grünlichen Färbung. Die verschiedenen Tourismusverbände reden sich schön, das die „natürliche Auenlandschaft“ durch die Anstauung gewährleistet ist…..
Österreich/Deutschland
Zwischen Österreich und Bayern kann ich nicht wirklich einen Unterschied feststellen. Es gibt keine gravierenden Themen zu bearbeiten. Klar, die Häuser sehen etwas anders aus, haben einen etwas anderen Stil. Sehr auffällig sind die deutlich vorhandenen Solardächer in Bayern, in Österreich kann man davon nicht so viele finden.
Kontakt mit der Indien-Route
Seit etwa einer Woche fühle ich tiefen, intensiven Kontakt mit der Route nach Indien. Dies seit ich am Inn langpilgerte. Das macht auch sehr viel Sinn, da die Route, nach Mündung in Passau an der Donau weitergehen könnte. Dies die Verbindung in die Länder Österreich, Ungarn, Rumänien bildet. Auf jeden Fall fühle ich, dass ich jetzt in die Richtung gehe, dass es mich dahin führt.
Als ich an einer Autobahnraststätte vorbeiging, gab es unzählige LKW, die Richtung Türkei etc. unterwegs waren. Etwas später lief ich an einer Eisenbahnstrecke vorbei, auf der täglich viele viele Züge Container Richtung Osten und Südosten bewegen.
Eisener Vorhang
Allerdings wird jetzt erst noch erst der Rest der Strecke zurückgelegt, damit Deutschland mit seinen Nachbarländern dann auch tatsächlich umrundet ist. Dies sind von hier noch etwa 600 bis 650 km. Und so komme ich auch noch mal zurück an den ehemaligen Eisernen Vorhang zw. Tschechien und Deutschland.
Unterkünfte und Struggle
Seit schon längerer Zeit habe ich mir immer wieder zwischendurch, eigentlich sogar recht häufig, Zimmer in preiswerten Pensionen gemietet. Ich hatte Schwierigkeiten, dass mit mir selbst zu vereinbaren, hatte manchmal ein schlechtes Gewissen gegenüber dem, wie dieses Friedenspilgerprojekt funktionieren sollte, bzw. ich meine, wie es sein sollte. Doch hatte es sicher auch seinen Grund. Irgendwie brauchte ich die ganze Zeit Zeit für mich und eigene Thematik. (Macht ja auch Sinn, wenn es im Aussen nicht so viel zu arbeiten gibt, dass mein System umstellt auf – na guck mal, was es da noch alles an Dir/in Dir zu bearbeiten gibt.)
Seit Zeiten zusammengezogenes Herz
Ausgelöst durch die Begegnung mit einem Weggefährten und diversem Durcheinandergewirbeltwerden auf emotionaler Ebene suche ich erst im Aussen, um einen Grund für Verwirrt-Sein zu finden. (Im Detail kann ich dies hier nicht schildern – zu persönlich und kompliziert zu erklären) Doch nach Tagen am Inn („Inn-Innen“) stelle ich fest, das mich ein Umstand, der schon über 25 Jahre her ist, mein Herz zusammengezogen sein läßt, bzw. ein Grund dafür ist, warum es zusammengezogen war. Dieses Thema ist vielschichtig und geht auch hinein im meine persönliche „Ahnenforschung“ und was ich davon geerbt habe. Doch dies spiegelt sich halt in meinem Leben in der Situation von vor 25 Jahren wieder. Damals war ich richtig dolle in einen Polen verliebt. Die Mauer gab es damals noch, und so war unsere Kommunikation auch davon geprägt. Ich war nicht in der Lage, mir selbst einzugestehen, dass ich mich in einen Mann verliebt hatte. Und nun bat mich dieser halt, ihn einzuladen, heisst, er wollte mich besuchen und darüber hinaus im Westen bleiben. Das hab ich ihm damals abgelehnt, weil ich vor allem Angst hatte, das irgendjemand herausfindet, vielleicht sogar ich selbst, dass ich schwul bin.
Dafür, und für diesen Schmerz, und für die Lösung des zusammengezogenen Herzens, gepaart mit den Gefühlen und inneren Forschungsergebnissen, die aus meiner Ahnenreihe stammen, und für die Vergebung auf allerlei Ebenen bin ich in den letzten Tagen gegangen. Dies herauszufinden war ziemlich schwierig, und verschüttet und so bin ich froh, die Ursache(n) gefunden zu haben. Ich werde weiter dafür gehen. Nachdem ich herausgefunden habe, was es ist, bin ich richtig erleichtert und es macht mir viel Freude, diese Thematik aufzuarbeiten.
Grüße
Seid alle herzliche umarmt. Ich danke Euch für all Eure Hilfe.
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