Platane

2. Pausentag in Darmstadt
Nachdem ich mir das Hunderwasserhaus von außen angeschaut habe, gehe in die Stadt, um die Presse zu besuchen.
Auf dem Weg dorthin komme ich an einer wunderschönen riesigen Platane vorbei. Bewundert bleibe ich vor ihr stehen, berühre sie. Schliesslich lehne ich mich an den Baum. Dann sitze ich hockend an dem Baum. Die Sonne scheint und ich spüre die Vibrationen von Autos, Straßenbahnen, Bussen, die an der nahe gelegenen Straße an diesem Park vorbeifahren. Ich spüre den Vibrationen nach und beginne, mir Gedanken zu machen wie der Baum wahrnimmt. Was er erlebt. Plötzlich ein „Hallo“, dann ein lauteres „Hallo“, schliesslich ein eindringliches „Hallo“!? Ich schaue auf. Hinter einer Mauer in Richtung Straße steht eine Frau. „Ist alles in Ordnung?“, „Geht es Ihnen gut“. Ich bejahe und sie ist beruhigt. Sie kam aus dem Haus gegenüber der Straße, hatte mich am Baum lehnen gesehen und sich Sorgen gemacht. War dann aus der 2. Etage oder so heruntergekommen, über die Straße gelaufen und hat sich gekümmert. Ich sage noch sowas wie „Ich geniesse diesen wunderbaren Baum“.
Nach einer weiteren Weile lege ich mich richtig an den Baum. Vielleicht ist er mit 3 Menschen zu umfassen, vielleicht aber auch erst mit vieren. Es gibt diesen Ausspruch „Was dieser Baum wohl alles schon gesehen hat“. Er hat aber keine Augen, wie nimmt er denn wahr, ich meditiere weiter. Ich spüre wieder die Vibrationen des Verkehrs, ich nehme wahr, das der Baum vielleicht auch die Vibrationen der Menschen wahrnehmen kann. Aufrecht und gerade steht er seit vielleicht 150 oder 200 Jahren, oder….? hier. Der Geist des Baumes, das Bewußtsein des Baumes kommt mir in den Sinn. Ich bin mit der Platane….
Nach einer Weile entschliesse ich mich zu gehen, ich wollte doch zur Presse….. mit einem Kuss verabschiede ich mich…..

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