Eindrücke und Glück

Von Hamm über Kamen, Dortmund, Herdecke, Wetter, Velbert nach Heiligenhaus.

Meine Gastgeber, zwei Freunde, sind heute bei einem Geburtstag eingeladen, so mache ich mich gleich an die „Schreib-Arbeit“.

Vorstellungen und Vorurteile prägen oftmals unser Bild. So auch meines. Auf dem Weg durch Kamen war ich überrascht von dem schönen Städtchen. Viele schöne Häuser, restaurierte Häuser, die das Stadtbild aufhellen und wohnlich machen. Ein wunderschön gestalteter Marktplatz mit einem ganz tollen Brunnen, der Kinder anregt, nicht nur mit Wasser zu spielen, sondern auch die Wasserspender in Richtung und Funktion zu verändern.
Zwei Zeitungen waren vor Ort präsent. Der WAZ-Redakteur war sauer, daß ich zuerst zu der lokal präsenteren Zeitung gegangen war. Auf den Kilometern danach  war ich noch eine ganze Weile mit dem beschäftigt, was zu mir rübergeschwallt war. Er hatte mich aber auch positiv mit einem Apfel und einer Banane bedacht.
In einem Vorort von Kamen war ich bei Anjana angemeldet, ebenfalls, wie Renate, Mitglied im Obertonchor Düsseldorf. Anjana hat das volle Verwöhnprogramm aufgefahren, angefangen vom Essen über die Bettung bis zu einem Vollbad, welches ich ausgiebig genossen habe. Danke an dieser Stelle auch nochmal.

Der nächste Tag führte mich durch Dortmund. Da es mit einer evtl. Übernachtungsmöglichkeit in DO-Dorstfeld nicht klappte, hab ich mir den direkten Gang durch die Innenstadt gespart, bin an der östlichen Stadtgrenze entlanggegangen – wunderschöne Wälder und Natur – wobei mir ein Gang durch zwei Stadtteile nicht erspart geblieben ist.
In Brackel wurde mich ganz schwindelig und schwach.
In Hörde wurde mir Ähnliches zuteil. Hörde ist dabei sich dramatisch zu ändern. Im Zentrum wird auf einem ehemaligen betrieblich genutzten Gelände – vermutlich irgendetwas mit Kohle – ein See und Erholungsbereich angelegt. Die Bagger und Arbeiter sind kräftig am Werk.  Sicher wird dies einen erheblichen Wandel bringen.
Abends landete ich Niederhofen, ein idyllisch gelegener Stadtteil im Süden von Dortmund. Nach ein paar Quartieranfragen landete ich bei Familie Nigge, die, als sie hörten, daß ich ein Friedenpilger bin, mich mit Jubelausrufen begrüßten und sofort einluden, obwohl sie neben den 5 Bewohnern noch 7 Gäste (Konfirmation) unterzubringen hatten. Und das Haus war wirklich nicht riesig. Es gab gar kein Zweifel, daß ich dort bleiben durfte.

Am nächsten Tag wanderte ich durch den nördlichen Teil des Ennepetalkreises. Dieser ist teilweise Landschaftschutzgebiet, es ist ein bergig, grüne Wiesen, keine Massentierhaltung oder Industrie. Tiere dürfen hier noch auf kleinen Höfen und Wiesen frei sein. Es fühlt sich gesund an. Quartiergeber waren diesmal Herr und Frau Oberländer aus Wetter-Voßhöven, die gerne ihr Anwesen öffneten, mir ein ganzes Appartment mit Blick ins Tal zur Verfügung stellten, Getränke und Essen wie im Hotel darreichten. Am Morgen haben wir fürstlich zusammen gespeist. Danke.

Fast den ganzen nächsten Tag ging es weiter durch die „paradiesischen“ Gebiete auf der südlichen Ruhrseite. Es tut einfach der ganzen Atmosphäre sehr gut, wenn Mensch und Natur im Einklang leben. Beim Betreten des Kreises Mettmann dann gleich ein riesiger Geflügelhof, wobei die Hühner teilweise auf der grünen Wiese waren.
Am Abend landete ich auf einem Demeter-Bio-Hof im Örk – Der Örkhof. Etwa 25 Leute feierten das Geburtstagskind Susanne. Hmmmmmmh lecker Bio-Essen, was für ein Genuß.
Ich erfuhr, daß die Waldorfkinder innerhalb ihrer Schulzeit einmal ein 3-4 wöchiges landwirtschaftliches Praktikum auf einem Demeter Ökohof machen. Wie wunderbar, die wissen später, was gut ist.
Am Morgen nach dem Frühstück wurden dann die Arbeiten eingeteilt. Jeder bereitete sich vor und machte sich ans Werk. Dabei konnte ich Glück spüren.
Glück, daß daraus resultierte, das hier eine Harmonie herrschte, auch mit den Tieren und Pflanzen, mit den Menschen untereinander. So einfach geht das.
Beim Abschied bedanke ich mich mit einem „Schön, daß es Euch gibt“!!!

Ja, und da bin ich wieder in Heiligenhaus, hier hab ich etwa 5 Jahre gewohnt. Wie immer, wenn ich hierher komme bin ich bei Hartmut und Helga willkommen. Eine Nachbarin läßt mich rein, das super lecker aussehende Essen steht auf dem Herd – Bratlinge, Reis und Gemüüüse, lecker.
Ich hab mich gewundert, daß ich so lange gebraucht hatte, für die nur 16 km. Erst um 18 Uhr war ich hier.

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