Wie wirkt das Pilgern für den Frieden? – Ein Exkurs von Bio-Ernährung über Radfahren zum Friedenspilgern
In den letzten Wochen ist es mir mehrfach passiert, daß ich manchen Menschen nicht überzeugend erklären konnte, wie das Friedenspilgern nicht nur für mich, sondern auch für die Allgemeinheit wirkt. Ich war deshalb schon etwas unzufrieden und wünschte mir, daß ich einen Weg finden kann, Bilder, Worte, die es mir ermöglichen, es besser zu erklären. So erntete ich manchmal unverständliche Blicke oder Unverständnis, wenn ich meine Überzeugung kundtat, daß dieses Friedenspilgern auch über mich hinaus wirkt. Natürlich ist es so, daß ich von der Pilgerei profitiere, doch hätte ich die Reise gar nicht angetreten, wenn ich es nur für mich hätte tun wollen.
Bei der Begegnung mit meinen Eltern in Münster, äußerte mein Vater, als wir über Ernährung sprachen und auf das Thema Bio kamen, daß ich das doch alles nur für mich tue, für eine gute Ernährung…. – und so hat er mir geholfen, ein Bild zu finden, eine Beschreibung, um zu erläutern, wie es sich auswirkt, daß ich Bio-Lebensmittel zu mir nehme. Und wie es sich auswirkt, daß ich für den Frieden pilgere.
Bio Nahrungsmittel / Ernährung
Wenn ich mich gesund und ganzheitlich, nachhaltig ernähren möchte, komme ich automatisch mit BIO-Lebensmitteln in Kontakt. Ich als Einzelperson entscheide mich, Getreide, Gemüse, Milchprodukte, Eier, falls ich Fleisch essen würde auch Fleisch und Fisch, Obst, Gewürze, Honig und andere Süßungsmittel, Nudeln, Reis …… eben alle Lebensmittel in BIO-Qualität einzukaufen. Darüberhinaus wächst mein Interesse sehr wahrscheinlich nach einer Weile dahingehend, daß ich auch Cremes, Shampoo, Waschmittel …. mit möglichst wenig oder gar keinen schädlichen Substanzen einkaufen. Ich mache mir Gedanken über Transportwege …, Tierhaltung, Anbau von Lebensmitteln…..usw., usw., usw.!!!
Oft wird die Meinung vertreten, eine Person kann nichts an der Masse ändern. Aber wer sonst??
Stellen wir und vor, ich wäre jetzt die erste Person gewesen, die aus irgendwelchen Gründen auf die Idee gekommen wäre, mich biologisch zu ernähren. Eine Erkenntnis wäre in mir gewachsen mich gesünder zu ernähren oder vielleicht wäre die Motivation auch aus der Erkenntnis gewachsen, nicht mehr Verursacher von Umweltzerstörung durch Chemikalien zu sein, nicht mehr Tiere oder Tierprodukte zu essen, die in Tier-KZ gehalten werden. Wäre ich jetzt die einzige Person, gäbe es sicherlich logistische Schwierigkeiten, weil es ja auch noch keinen Markt gäbe. Also müsste ich mich selbst um Anbau von Lebensmitteln und um die Haltung der Tiere kümmern, die ich essen möchte. Zur Folge hätte dies aber, daß die Pflanzen, die ich anbaue, nicht gespritzt werden, demzufolge das Grundwasser nicht verschmutzt wird….. und das die Tiere, die ich esse, nicht vorher unter unwürdigen Umständen in Ställen gehalten würden. Meine Tiere, heißt, all die Hühner, Rinder, Schweine, …. die ich im Laufe meines Lebens esse, leben an der frischen Luft, bekommen ungespritztes Futter und eine lebenswerte Umgebung geboten.
Vielleicht, und ich gehe davon aus, andere Menschen würden erkennen, daß diese Haltung von Tieren und die Herstellung von Lebenmitteln nachhaltiger für Mensch und Umwelt ist; würden, weil es sich gesünder für alle Beteiligten anfühlt, sich ebenfalls von gesunden, biologischen Lebensmitteln ernähren……
Glücklicherweise bin ich ja nicht der Erste, der auf diese Idee gekommen ist, sondern bin ein Nachahmer.
Stellen wir uns also vor, wir leben in einer Stadt mit 10.000 Einwohnern. 100 Einwohner wollen sich schon ganzheitlich ernähren, ihnen ist es nicht egal, wie die Lebensmittel, die sie essen angebaut wurden, ihnen ist es nicht egal, wie die Tiere gehalten werden. Diese 100 Einwohner gehen nun in den Läden dieser Stadt einkaufen und wollen BIO Nahrungsmittel einkaufen. Zuerst – wie geschehen, reagieren die großen Ketten nicht, kleine Spezialgeschäfte entstehen. Langsam werden es aber mehr und die Ketten erkennen, das es einen Markt gibt. Sie nehmen – wie geschehen – ein Produktsortiment in die Regale auf.
Vielleicht hat all dies erst mal noch keine Auswirkung auf die Landwirte der Umgebung, die Produkte werden also von anderen Regionen importiert.
Nun vergrößert sich die Gemeinde der „achtsamen“ Menschen auf vielleicht 1000 Menschen, 10 %!!!! So wäre es zwangsläufig, daß auch 10 % der Landwirte in dieser Stadt auf die Idee kämen, auf ihren Feldern nachhaltig zu wirtschaften. 10 % der „Fleischproduzenten“, der Halter von Tieren, die später verspeist werden sollen, würden sich gezwungen fühlen, ihre Tiere wieder auf die Wiese zu lassen, ihnen würde würdevolle Lebensbedingungen geschaffen.
Die Wasserqualität als ein Beispiel würde sich verbessen, weil keine Pestizide mehr in den Boden gelangen.
Ich glaube, dies ist einfach zu verstehen und sollte jedem einleuchten. Das Bewußtsein in dieser Stadt hat sich verändert, und wird es höchstwahrscheinlich weiter tun. Zum Guten für Mensch, Natur und Umwelt.
Lebe ich nun in einer Stadt, in dem alle Fahrten mit dem Auto unternommen werden und ich beginne, mit dem Fahrrad zu fahren……
Es stellt sich ein ähnlicher Umdenkungsprozeß ein. Die Luft wird sauberer, je mehr Leute mögliche Fahrten per Fahrrad unternehmen. Es ist leiser in der Stadt, die Lärmbelästigung durch Autos sinkt.
Es werden mehr Fahrradwege gebaut….., weniger Autostraßen müssen ausgebaut werden…….
Glücklicherweise bin ich auch hier nicht der Einzige, der Fahrrad fährt, sondern viele machen mit…. so wie es z.B. in Münster schon der Fall ist – siehe vorhergehende Bericht.
Und warum sollte es jetzt anders sein, wenn ich für den Frieden pilgere.
Renate, bei der ich gerade zu Gast bin, sagte gestern, es ist wie eine homöopatische Dosis, die beginnt zu wirken.
Und hier bin ich natürlich auch nicht der Einzige. Ich habe nur die Möglichkeit des Friedenspilgerns gewählt.
Viele andere Menschen arbeiten ebenfalls am wachsenden Frieden in sich, in ihrer persönlichen Umgebung und da wo sie sind.
Als Friedenspilger bin ich sichtbar.
Als Friedenspilger erinnere ich durch mein Tun den ein oder anderen, ebenfalls für sich Frieden zu finden….. oder den Pfad wieder aufzunehmen, ihn weiterzugehen.
Dazu kann die Bio-Ernährung beitragen, das Radfahren, oder die innere Pflege durch Gebet, Meditation, Achsamkeit im Alltag usw.
Und selbstverständlich profitiere ich selbst auch davon – aber nicht nur!!!!!
Danke für Lesen und mitmachen!!
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