Wald- Natur und Savannengürten durch Deutschland und EU

Zu diesem Thema möchte ich noch mal etwas ausholen.

2 Filme und Salzwedel
2 Filme haben mich in diesem Jahr besonders berührt. Der erste war eine zweiteilige Dokumentation über den Wald. BBC hatte gedreht, Arte ausgestrahlt, so daß ich es auch zu Gesicht bekam. Die Filmemacher hatten aus der Tierdokumentation Kameratechniken angewandt, so daß der Betrachter tolle Sachen zu sehen bekam. Ich war erst gar nicht so interessiert, bin aber froh, daß ich dann den Film angeklickt habe, er hat mir viele Welten geöffnet. Bis dahin hatte ich immer gedacht, das Deutschland vor langer Zeit von einem riesigen, sozusagen einzigen Wald überzogen war. In der Dokumentation wurde klar, das es weniger nur Wald, sondern eine Art Savannenlandschaft (ähnlich wie jetzt in Afrika) war. Großtiere habe dafür gesorgt, das der Wald viele freie Flächen hatte, da sie durch abfressen so für diese Waldlücken sorgten.
Dieser Bericht hatte mich echt erreicht. Immer wenn ich jetzt so etwas in allerkleinstem Ansatz sah, sehnte sich mein Herz nach mehr, nach wirklichem Wald, nach wirklicher Natur, nach wirklicher Savanne – in der all auch die Tiere endlich wieder leben dürfen.

Der 2. Film handelte in Amerika. Im Wilden Westen. Dort, wo einst die riesigen Büffelherden zu Hause waren. Der Film zeigte in einer Art Rückschau von den Siedlern, die aus dieser Gegend Ackerland machen wollten. Bekanntermaßen wurden die Büffelherden ausgerottet, geschlachtet, daß Fell abgezogen und die blutüberströmten Körper lagen dort in der Landschaft und verfaulten. Die Menschen hatten es tatsächlich geschafft, die Büffel fast vollständig auszurotten, von Millionen blieben nur 800 Büffel über. Die Dakota verloren nicht nur ihre Nahrungsquelle, waren traumatisiert, ihr Volk drohte auszusterben. In der Gegend wuchs nichts anderes als Büfflegras, es gelang erst, etwas anzubauen, doch irgendwann rächte sich die Natur mit einem riesigen nie dagewesen Staub- und Sandsturm. Alles war zerstört. Mehr und mehr Farmer gaben in der Folge auf, zogen sich aus der Gegend zurück. Vor einigen Jahren hatte dann ein Mann mit Dakota-Vorfahren die Idee, wieder Büffel anzusiedeln. Inzwischen leben dort wieder 150.000 Büffel. Die Gegend wird plötzlich interessant für Naturfreunde, die Dakota kommen zurück. Im Film erzählten einige Menschen von dem enormen Sozialverhalten der Tiere. Das Büffelgras wächst wieder und hält den Sand zusammen. Die Tiere ziehen wieder friedlich von Nord nach Süd. Natürlich sind auch einige Farmer dabei, die Büffel züchten. Im Gegensatz zu Kühen, die unglaublich viel Arbeit machten, werden die Büffel einfach auf das riesige Land entlassen, die Farmer haben gar nicht zu tun. Die Tiere sind gesund und glücklich, kümmern sich eigenständig um den Nachwuchs……..
Dieser Film hat mich vor lauter Glück, das es sowas schönes uns wunderbares gibt, das es Menschen geschafft haben, Tiere und Natur wieder sich selbst zu überlassen – überwiegend- hat mich vor lauter Glück stundenlang bis zum Einschlafen weinen und schluchtsen lassen und mir Glück für viele weitere Tage beschert.

Im Frühjahr, als ich mit Tara Yvonn  bei Salzwedel in Sachsen Anhalt unterwegs war, an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, da tauchte auch dort so ein Hauch von Savanne auf. Riesige Flächen sind dort als Naturschutzgebiet im Rahmen des grünen Bandes etabliert, Kraniche, Gänse, Rehe und gar einen Wolf haben wir gesehen. Ein Höhepunkt war eine Herde von ca. 30 Hirschen, die ganz in unserer Nähe vorbeiliefen und sogar kurz stoppten.

Bei dieser Etappe dann dieses tiefe Empfinden von: Hier ist gar kein Platz mehr für Tiere. Ich habe nur so wenige Rehe gesehen, gar keine einzige Wildschweinspur….. usw.

Und dann brach da diese Idee ein, es wäre doch toll, in Deutschland so ein wirkliches Naturschatzgebiet zu schaffen, in dem die Natur wirklich vorrang hat und nicht alle paar km durch Straßen, Autobahnen, etc. unterbrochen und durchschnitten wird. Ein Gürtel von 30-50 km Breite der von Süd nach Nord und von West nach Ost mäandernd durchs Land sich winden soll, verbunden mit anderen mäandernden Naturgürteln in anderen Ländern.
Und warum sollte es nicht möglich sein?
Irgendwann gab es mal die Vision von Autobahnen ohne Kreuzungen. Das passierte auch in diesem Land.
Sicher, das ist nicht in ein paar Jahren zu bewältigen und wäre eine Vision, die in verschieden Abschnitten umzusätzen wäre, heißt, wie soll es bis 2020, wie bis 2050, wie bis 2100 ausehen usw. Wie in 500 Jahren.
Und alle würden davon profitieren, vor allem die Natur, die Tiere, die Bäume und Pflanzen
aber auch wir, wir sind auch ein Teil der Natur, wir würden wieder spüren, daß was natürliche Ordnung bedeutet und Frieden darin finden.

Genug für heute, es gibt noch mehr Gedanken dazu.

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