Eisenach
2.11.
Heringen – Dankmarkshausen – Berka – Oberellen
3.11.
Oberellen – Wartburg Lutherstube – Eisenach
Bemerkenswert finde ich, daß ich nicht sehr häufig das Gefühl habe, die Menschen verstehen, was ich hier mache. So mag es natürlich daran liegen, das ich mich nicht richtig ausdrücke, oder ich gerade denen begegne, die es nicht verstehen, oder ….
Allerdings ist es so, daß ich es darunter nicht leide, sondern es inzwischen eher als Training verstehe. Ich verstehe mich ja in einer Art Ausbildung ….. und was will ich denn erst mal sagen, wenn ich 2 oder 3 Monate durch ein Land laufe, in dem ich gar kein Verständnis für mein Tun erzeugen kann.
Vor 2 Tagen in Heringen fühlte ich mich dann mal richtig verstanden, ohne daß ich mich großartig erklären mußte. Dem Wirt erzählte ich von dem Projekt, auch, daß es im nächsten Frühjahr eine zusätzliche Pilgerei gibt, die ich den Polen widme, die nach dem zweiten Weltkrieg aus der Ukraine umgesiedelt wurden. Hierzu bemerkte, ich sollte mal nicht das Leid und all die Traumata der Deutschen vergessen, die auch umgesiedelt oder geflohen sind und solle dies doch bitte bei meinem Projekt berücksichtigen.
Auf jeden Fall hat es mir gut getan, daß mich jemand verstanden hat, trainiere weiter, nicht von Urteilen oder Verstehen Anderer abhängig zu sein.
Gestern bin ich auf der Wartburg bei Eisenach in der LutherStube gewesen. Hab ein wenig die Atmosphäre geschnuppert unter der Luther 1521/22 innerhalb von 3 Monaten das Neue Testament übersetzt hat. Später kam ich an dem Gymnasium vorbei, wo Luther schon Schüler war, später Bach.
Beeindruckend ist der Geist der „alten Deutschen“, den ich in dieser Gegend wahrnehmen kann. Und Eisenach tut Einiges dazu, diesen zu bewahren. Mit dieser Gegend meine ich aber sowas wie die Gegend Sachsen – Thüringen, wo z.B. auch Goethe wirkte. Mal sehen, was sich aus diesem Gefühl entwickelt.
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